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    Ethische Grundlagen und journalistische Qualitätskriterien der Katastrophenberichterstattung

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    Obwohl Katastrophen dramatische Ereignisse sind, über die objektiv berichtet werden sollte, neigen Medienunternehmen in der Praxis immer wieder zu emotionsbezogenen Berichterstattungen, welche mehr ausgerichtet sind nach Sensation als nach einer wahrhaftigen Informationsvermittlung- dabei sollte gerade in derart sensiblen Situationen wie bei Katastrophen eine neutrale Berichterstattung dem Rezipienten zur Verfügung gestellt werden, welche sich orientiert an ethischen Normen und journalistischen Qualitätsdimensionen. Ausgehend von dieser Tatsache und dem Umstand, dass Medien eine wichtige Funktion bei der Konstruktion von Wirklichkeit haben und somit Einfluss nehmen auf die Weltsicht der Gesellschaft, liegt das Erkenntnisinteresse bei der Untersuchung journalistischer Qualität und ethischer Prinzipien in Katastrophenberichterstattungen, in diesem Fall in der Berichterstattung über die Loveparadekatastrophe. Es sollte herausgefunden werden, inwieweit und in welchem Bereich sich ethische Versäumnisse zeigen und ob sich die Berichterstattungen unterschiedlicher Zeitungsgattungen angleichen. Im theoretischen Teil der Arbeit wird zunächst den verschiedenen ethischen Herangehensweisen wie Individual-, Institutionen- und Publikumsethik, wie auch der Gatekeeper-Forschung, der Nachrichtenwerttheorie und den journalistischen Qualitätskriterien und -dimensionen Beachtung geschenkt. Besonderer Schwerpunkt liegt bei den Problemfeldern der Medienethik in Katastrophenfällen. Im empirischen Teil der Arbeit werden anschließend an die theoretischen Ergebnisse die Berichterstattungen der Qualitätszeitung „Frankfurter Allgemeine Zeitung“, der Lokalzeitung „Westdeutsche Allgemeine Zeitung“ und des Boulevardmediums „BILD“ zu zwei verschiedenen Zeitpunkten (1. Erste Woche nach dem Unglück, 2. Dritte Woche nach der Katastrophe) inhaltsanalytisch untersucht, um herauszufinden, inwieweit eine Orientierung an und Beachtung von ethischen Praxisnormen und journalistischen Qualitätskriterien stattgefunden hat. Dabei wird besonders auf das Abwägungsproblem zwischen Persönlichkeitsrechten der Betroffenen, dem Recht der Öffentlichkeit auf Information und der Einhaltung ethischer Werte und journalistischer Qualitätskriterien eingegangen. Im Zuge der empirischen Untersuchung sollte zudem herausgefunden werden, welche Ähnlichkeiten und Unterschiede zwischen den einzelnen Zeitungsgattungen in Hinblick auf eine ethische und qualitativ hochwertige Katastrophenberichterstattung existieren und ob eine Veränderung der Berichterstattung zu den zwei Untersuchungszeitpunkten stattgefunden hat. Die empirische Untersuchung wurde anhand einer Kombination aus qualitativer und quantitativer Inhaltsanalyse durchgeführt. Dafür wurden ein Codebogen und ein Kategorienschema erstellt, mit deren Hilfe die Berichterstattungen der drei Tageszeitungen untersucht wurden. Die Analyse der Berichterstattung hat ergeben, dass hinsichtlich der Orientierung eine primäre Ausrichtung nach ethischen Grundsätzen und journalistischen Qualitätskriterien stattgefunden hat, es allerdings immernoch Versäumnisse und Fehler gibt, welche es in Zukunft zu vermeiden gilt. Diese Versäumnisse waren vor allem im Boulevardmedium aufzufinden und beziehen sich auf die Missachtung von Persönlichkeitsrechten und ein zu stark nach Sensation ausgerichteten Berichterstattung. Eine teilweise Angleichung der unterschiedlichen Zeitungen war in Bezug auf einige Kriterien feststellbar, wie auch eine Veränderung der Berichterstattungen zu den zwei Untersuchungszeitpunkten. Die Ergebnisse der Inhaltsanalyse wurden zudem angereichert mit Informationen aus dem Expertengespräch mit Prof. Dr. Christian Schicha, das vor der inhaltsanalytischen Untersuchung stattfand

    Die Kunst des Reg(istr)ierens mit Big Data: Ein Versuch über Digitale Selbstverteidigung und Aktive Medienarbeit mit Daten

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    Der Beitrag gibt Einblick in den Zusammenhang von Big Data Analytics und digitalen Überwachungspraktiken. Davon ausgehend werden mögliche Antworten auf die Frage nach medienpädagogischen Konsequenzen in Theorie und Praxis gegeben. Vorgeschlagen wird dabei eine Verschränkung von kritischer Analyse und aktiver Medienarbeit mit Daten

    Wert-Abjektion als grundlegende Herrschaftsform des patriarchalen Kapitalismus – ‘Sorge(n)freie’ Gesellschaft als Resultat

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    The article delivers a contribution to theorise (the devaluation of ) care-work in patriarchal capitalism and to connect the theorization with the empirical analysis of the German ambulant care sector in neoliberal times. The central theorem of ‘value-abjection’ transforms Marxist value theory and conceptualizes the abjection of care work as constitutive mechanism of domination in patriarchal capitalism. Transferred to a concrete level of argumentation the theoretical perspective of value-abjection helps not only to analyse the structural tendency of abjection of care work. It also enables to identify empirically- concrete which specific aspects of care and for what reason are structured as abject

    Bildung, Wachstumskritik und die Krise der Reproduktion

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    Ausgehend von der postwachstumsökonomischen Kritik an verbreiteten Nachhaltigkeitsstrategien zeigt sich: Einschlägige Konzepte von Bildung mit ihren Selbststeigerungsprogrammatiken folgen ähnlichen Wachstumslogiken wie die ökonomischen Ordnungen, die den globale ökologischen und sozialen Krisendynamiken zugrunde liegen. Aufschlussreich ist es hier weiterhin, die Klimakrise mit der Care-Krise in einen gemeinsamen Kontext zu stellen. Aus der Perspektive feministischer Ökonomiekritik auf Wachstum und (Re-)Produktivität ergeben sich Anhaltspunkte für eine wachstumskritische Reflexion von Bildungsdiskursen. (DIPF/Orig.)Following economic concepts of degrowth and their critique of prevalent sustainability strategies, a problem of common concepts of education becomes apparent: Their self-improvement programs imply similar growth logics as the economic orders underlying the global ecological and social crisis dynamics. It is further instructive here to place the climate crisis in a common context with the care crisis. From the perspective of feminist economic critique on growth and (re)productivity, clues for a growth-critical reflection of discourses on education emerge. (DIPF/Orig.

    Zurück in die Zukunft der Medienpädagogik. «Subjekt», «Bildung» und «Medien*Kritik» im Lichte | im Schatten digitaler Daten

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    Diese kumulative Dissertation schlägt inhaltlich einen weiten Bogen von Bestimmungsversuchen digitaler Daten im Kontext von gängigen Metakonzepten, über Subjekt- und Subjektivationstheorien bis hin zur Frage der Bildung und der (Medien)kritik in der Medienpädagogik als wissenschaftlichem Fach. Die einzelnen Beiträge sind über einen Zeitraum von vier Jahren entstanden und weisen dadurch leichte Verschiebungen in theoretischer Perspektive und Schwerpunktsetzung auf. Die 13 Texte werden hier im Manteltext mit dem Titel Medienpädagogik im Lichte | im Schatten digitaler Daten verflochten. Big Data Analytics dienen hierbei als Ausgangspunkt der Auseinandersetzung, geraten aber nach und nach in den Hintergrund, während grundlegende Fragen über die Verfasstheit der Medienpädagogik in den Vordergrund rücken. So verweist die Beschäftigung mit Big Data Analytics und möglichen Konsequenzen für die Medienpädagogik auf eine Schwäche der Medienpädagogik in Bezug auf die Analyse und Kritik gesamtgesellschaftlicher Kontextbedingungen. Ebenso problematisch erscheint in diesem Licht die anhaltend präsente Konzeption eines starken Subjekts. Dieser Kritik folgen alternative Lösungswege – insbesondere entlang den Arbeiten von Karl Marx, Michel Foucault und Judith Butler sowie den entsprechenden bildungstheoretischen Bezugnahmen. Schliesslich suchen die Dissertation als ganze wie auch dieser Manteltext die theoretischen Annahmen ganz praktisch in die mediale Form des Texts selbst einzuschreiben. Insofern erlangt dieser einen medienkritischen und (zumindest disziplinen-)politischen Gehalt

    Geschlechterforschung in und zwischen den Disziplinen

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    Welche Diskurse der Geschlechterforschung lassen sich identifizieren, wie verorten sie sich und an welche Denktraditionen knüpfen sie an? Angesichts der Vielfalt und Komplexität des wissenschaftlichen Gegenstandes Geschlecht verwundert es nicht, dass sich unterschiedliche disziplinäre Zugänge und Perspektiven entwickelt und herausgebildet haben. Der Band nimmt hier insbesondere die Disziplinen Soziologie, Ökonomie und Bildung in den Blick.; The anthology takes the diversity and complexity of the scientific subject of gender as an opportunity to discuss the various disciplinary approaches and perspectives of sociology, economics and education

    Medienethik im Journalismus

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    Medienethik im Journalismus Zu ethisch-moralischen Grenzüberschreitungen im Printjournalismus illustriert anhand der Berichterstattung zum „Fall Natascha Kampusch“ Das Geiseldrama von Gladbeck, der Tod von Prinzessin Diana, der Entführungsfall Natascha Kampusch, das Inzestdrama Fritzl… all dies sind Ereignisse, die die Medien an ihre Grenzen - insbesondere an ihre ethischen – führten. Kommt es zu Überschreitungen dieser Grenzen in der Berichterstattung, indem z.B. Bilder von Verbrechensopfern oder Angehörigen publiziert, Namen von mutmaßlichen Verbrechern und deren Opfern abgedruckt, Beteiligte von Journalisten bedrängt und horrende Summen für intime Details geboten werden, wird der Ruf nach Ethik und Moral sowohl in der Öffentlichkeit als auch innerhalb der Medien selbst immer lauter. Die vorliegende Diplomarbeit beschäftigt sich mit dem Thema Medienethik im Journalismus und untersucht mithilfe einschlägiger Literatur, welche Faktoren zu medienethischen Grenzüberschreitungen im Journalismus führen. Im Anschluss daran werden anhand einer Diskursanalyse medienethische Abhandlungen zum Fall Natascha Kampusch, welche als Zehnjährige entführt wurde und nach acht Jahren Gefangenschaft in einem Kellerverlies flüchten konnte, innerhalb zweier österreichischer Qualitätszeitungen („Salzburger Nachrichten“ und „Die Presse“) untersucht, um zu hinterfragen, welche Faktoren ethisch-moralischer Grenzüberschreitungen in den Medien selbst diskutiert und kritisiert werden und welche Teilnehmer den untersuchten Diskurs dominieren

    Die Vereinbarkeit von Beruf und Familie

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    Diese Diplomarbeit thematisiert die Diskussion im Bereich Vereinbarkeit und Work-Family Balance in den letzten Jahren. Eine Inhaltsanalyse von ausgewählten Fachartikeln der familiensoziologischen Zeitschrift „Journal of Marriage and Family“ soll darstellen, inwiefern diese wissenschaftlichen Texte einen Praxisbezug, etwa in Form von politischen Forderungen und Implikationen, aufweisen und was sie zum Diskurs über Vereinbarkeit beitragen. Nach den Methoden von Philip Mayring und Gerhard Kleining werden die Artikel auf inhaltliche Schwerpunktsetzungen und die Verarbeitung der Diskussion rund um die Vereinbarkeit von Erwerbsarbeit und Hausarbeit untersucht. Die Fachartikel einer Disziplin spiegeln auch immer die Aktualität der Diskussion wider; in der Soziologie umso mehr, als die Sozialwissenschaften spezifisch darauf ausgelegt sind, ein tieferes Verständnis für gesellschaftliche Probleme zu liefern und in Folge Anregungen für Handlungsmaßnahmen, etwa in der Politik, beizusteuern vermögen. Es soll daher Inhalt dieser Arbeit sein, inwiefern die Erkenntnisse der Artikel in der Praxis hilfreich sein können. Dem für die Inhaltsanalyse ungewöhnlichen Untersuchungsgegenstand der Fachartikel entsprechend, wird sich ein Kapitel dezidiert mit der Beziehung von Wissenschaft und Praxis beschäftigen. Theoretisch widmet sich die Arbeit den Kernthemen rund um das Thema Vereinbarkeit, wie etwa den Prozessen des Wandels in der modernen Gesellschaft, der historischen Entwicklung der Vereinbarkeitsproblematik sowie politischen Bewältigungsstrategien. Ebenso werden die einzelnen Sphären der Erwerbsarbeit und der Haus- und Fürsorgearbeit und deren spezifische Funktionsmechanismen diskutiert. Die Darstellung der theoretischen Überlegungen soll den soziokulturellen und gesellschaftspolitischen Hintergrund für die methodische Analyse liefern. Somit soll der Versuch unternommen werden, eine Brücke zwischen akademischer Forschung und gesellschaftspolitischer Umsetzung zu schlagen, indem Fachartikel hinterfragt und auf ihre Bestandteile im Detail untersucht werden. Das Kernthema dieser Arbeit sind vor allem die unterschiedlichen Betrachtungsweisen des Themas der Vereinbarkeit von Familie und Beruf, welche als Zugänge zu bestimmten Lösungsansätzen dienen, die in Folge als Anstöße für die Anwendung von Maßnahmen in Recht und Politik fungieren können

    “Lo llaman democracia y no lo es”: Eine demokratietheoretische Annäherung an die Bewegung des 15. Mai

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    Since May 15th,2011, major transformations have been taking place in the Spanish public sphere, especiallybecause of the celebration of political debate with major affluence on public squares. TheSpanish ‘15-M movement’ presents three key characteristics: First, it demands a renovation ofmodern democracy; second, it opposes to the implemented programmes of structural adjustment,public budget consolidation and, in broader terms, neoliberal policy application andthird, it develops formerly unknown or only among left-wing activists known forms of collectivedecision making and re-appropriation of public space. The following article will discussthe first two aspects. After a chronologic description of collective action applied by the 15-Mmovement, the text will develop analytical insights into questions regarding concepts such asdemocracy, citizenship and political identities.Since May 15th,2011, major transformations have been taking place in the Spanish public sphere, especiallybecause of the celebration of political debate with major affluence on public squares. TheSpanish ‘15-M movement’ presents three key characteristics: First, it demands a renovation ofmodern democracy; second, it opposes to the implemented programmes of structural adjustment,public budget consolidation and, in broader terms, neoliberal policy application andthird, it develops formerly unknown or only among left-wing activists known forms of collectivedecision making and re-appropriation of public space. The following article will discussthe first two aspects. After a chronologic description of collective action applied by the 15-Mmovement, the text will develop analytical insights into questions regarding concepts such asdemocracy, citizenship and political identities
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