13 research outputs found
The Spatial Patterns of Student Mobility Before, During and After the Bologna Process in Germany
The paper contributes to the literature investigating students’ spatial mobility. By focusing on German higher education students with a novel dataset providing data from 1999 to 2015, we evaluate the impact of the change from a one-tiered to the two-tiered study structure of bachelor and master degrees (Bologna reform) on their inter-regional mobility and its underlying drivers. Our analysis confirms the system change to slightly alter inter-regional mobility of students. However, differences distinguish between different fields of study and universities und universities of applied sciences and indicate that the German higher education system is fairly resilient in its allocation of students. A Bologna-Drain of students moving from rural to urban regions to study master programs, can partially be confirmed for students of business studies. Our results reject the idea of (low) tuition fees discouraging students from enrolling in specific locations.publishedVersio
Funktionale Klassifizierung von Kleinstädten in Deutschland: Ein methodischer Vergleich
Die Entwicklung von deutschen Kleinstädten hinsichtlich ihrer ökonomischen, demographischen und sozialen Ausstattung ist ein bislang eher unbeachteter Themenbereich. Es werden oftmals Kleinstädte in ländlichen und peripheren Lagen thematisiert, weil man ihnen ausschließlich hier eine gewisse Rolle zuweist. Kleinstädte in zentralen Lagen hingegen werden in der Forschung unter dem suburbanen Raum subsumiert und damit selten hinsichtlich ihrer spezifischen Funktionen betrachtet. In diesem Beitrag werden alle Kleinstädte in Deutschland hinsichtlich wichtiger Funktionen klassifiziert. Die Typisierung erfolgt mittels einer Clusteranalyse, die auf zentralen Faktoren basiert, welche sich auf ein breites Indikatorenset stützen. Bezugspunkte sind dabei das klassische Verfahren der Hauptkomponentenanalyse sowie als Alternativmethode die geographisch gewichtete Hauptkomponentenanalyse. Im methodischen Vergleich zeigt sich, dass die Alternative - auch aufgrund des hohen Rechenaufwands - noch keine geeignete Methode ist, um räumliche Zusammenhänge zwischen den Variablen abzubilden und die Kleinstädte hinsichtlich bestehender funktionaler Ausstattungen in ihrem Umland besser beschreiben zu können. Hingegen erzeugt die in der Literatur vorzufindende Vorgehensweise aus Hauptkomponentenanalyse, Clusteranalyse und Diskriminanzanalyse gut abgrenzbare und erklärbare Lösungen zur Bildung von Kleinstadttypen in Deutschland.The development of small towns in Germany in terms of their economic, demographic and social endowment is a subject area that has been rather neglected so far. What is more, research often focuses exclusively on small towns in rural and peripheral regions, because this is the only place where they are assigned a certain role. Small towns in central areas, on the other hand, are subsumed under suburbia in research and are thus rarely considered in terms of their specific functions. In this paper, all small towns in Germany are classified with regard to important functions. The typification is done by means of a cluster analysis based on central factors, which in turn are tied to a broad set of indicators. Reference points are the classical method of principal component analysis and, as an alternative method, to geographically weighted principal component analysis. The methodological comparison shows that the alternative method - also due to the high computational effort - is not yet a suitable method for describing spatial relationships between the variables and for small towns with regard to existing functions in their surrounding areas. On the other hand, the approach of the principal component analysis, cluster analysis and discriminant analysis, which is found in the literature, produces well defined and explainable solutions for the formation of different types of small towns in Germany
Räumliche Aspekte der Studierendenmobilität: Stand der Forschung, eigene regionalstatistische Untersuchungen und die These vom "Bologna-Drain" und möglichen Auswirkungen auf eine nachhaltige Hochschul- und Regionalentwicklung
In dem Beitrag geht es um eine systematisierte Aufarbeitung des Standes der Forschung zur Frage der studentischen Mobilität. Dazu wird im zweiten Kapitel zunächst die räumliche Verteilung von Studierenden in Deutschland und danach der internationale Stand der Forschung zu den einzelnen Stationen studentischer Mobilität und den Auswirkungen auf die Regionalentwicklung dargestellt, der durch eine eigene regionalstatistische Analyse zu den räumlichen Veränderungen der Studierendenzahlen und den Zusammenhängen zur Regionalentwicklung ergänzt wird. Daran anknüpfend werden im dritten Kapitel die möglichen Auswirkungen der Bologna- Reformen auf die studentische Mobilität thematisiert und in ihren Folgen für eine nachhaltige Regionalentwicklung diskutiert. Demnach könnte die jahrzehntelange, regional ausgleichsorientierte Hochschulpolitik auch durch die mit den Bologna-Reformen erhöhte studentische Mobilität konterkariert werden, da die Mobilität zu Lasten der entwicklungsschwächeren ländlichen Hochschulregionen geht. Für diese These werden erste mögliche Anhaltspunkte gesucht, bevor abschließend der weitere Forschungsbedarf skizziert wird.The aim of this article is a systematic preparation of the state of research to the question of student mobility. For this purpose, the spatial distribution of students in Germany and afterward the international state of research to the several stations of students mobility and the impacts on regional development is depicted, completed by an own regional statistical analysis of the spatial shifts of student numbers and the connections to regional development. Tied on this, the possible impacts of the Bologna-Reforms on student mobility are discussed in their possible results for sustainable regional development. Thus, the regional policy of the last decades could also be thwarted by the Bologna-Reforms with the aim of increased students-mobility, as this mobility charges the less developed rural higher education regions. Possible evidence for this thesis is discussed and further demand for research is sketched
Infrastruktur als Aspekt von Lebensqualität und ihr Einfluss auf die Lebenszufriedenheit von Bewohnern in Kleinstädten des Regionstyps zentrale Lage in Deutschland
Die Lebenszufriedenheit ist nach den Befunden der meisten (inter)nationalen Studien in Kleinstädten höher als in den einwohnerstärkeren Stadttypen. Um einen detaillierten Eindruck von der Situation in Deutschland zu bekommen, wird in diesem Beitrag mittels einer Bevölkerungsbefragung in acht deutschen Kleinstädten untersucht, wie stark die Bedeutung der Infrastrukturausstattung als Aspekt von Lebensqualität sowie der Erreichbarkeit von Infrastruktur für die Lebenszufriedenheit vor Ort ist und ob nicht der Faktor des sozialen Zusammenhalts stärker auf die Zufriedenheit wirkt. Es lässt sich festhalten, dass das Infrastrukturangebot als Aspekt objektiv messbarer Lebensqualität nicht am stärksten auf die Lebenszufriedenheit wirkt. Die Bevölkerung der Kleinstädte in zentralen Lagen nimmt offenbar die Infrastrukturangebote der benachbarten Großstädte und anderer Orte wahr und ist sehr zufrieden mit dem Leben vor Ort, trotz eines geringen Zufriedenheitswerts bezüglich der Infrastrukturausstattung. Damit bestätigt die Untersuchung tendenziell das Borrowing-Size-Konzept, wonach kleine Städte im Umland von den Funktionen der Kernstadt profitieren. Dagegen sind es die beiden Faktoren des sozialen Zusammenhalts und die Zufriedenheit mit den Leistungen der örtlichen Verwaltung, die stark mit der individuellen Lebenszufriedenheit vor Ort zusammenhängen. Es stellt sich für die weitere Forschung die Frage, welche Faktoren lokalen Gemeinsinn erklären und wie dieser durch politische Maßnahmen verbessert werden kann.According to most (inter)national studies, life satisfaction in small towns is higher than in other types of towns with more inhabitants. With a population survey in eight German cities, we examine the importance of the infrastructure as an aspect of quality of life and the accessibility of infrastructure for local life satisfaction and whether or not the factor of social cohesion has a stronger impact on life satisfaction. The results show a differentiated picture: First, the infrastructure offer, as an aspect of objectively measurable quality of life does not have the greatest impact on life satisfaction. The population of the small towns in central locations apparently takes advantage of the infrastructure offers of their neighbouring towns and other places. Somehow, they are very satisfied with life on site, despite a low level of satisfaction with the infrastructure. The study thus tends to confirm the borrowing size concept, according to which small towns in the surrounding area benefit from the functions of the core city. On the other hand, the two factors of social cohesion and satisfaction with the performance of the local administration are closely related to the individual life satisfaction on site. For further research, the question arises, as which factors can explain local common sense best and how this can be improved through political measures
Atlas der Stadt- und Regionalentwicklung 2022: Unter besonderer Berücksichtigung der räumlichen Auswirkungen von COVID-19
Der Ausbruch der COVID-19-Pandemie im Jahr 2020 hat massive Einschnitte für Gesellschaft und Wirtschaft nach sich gezogen. Kontaktbeschränkungen, Schulschließungen, Homeoffice und Maskenpflicht veränderten den Alltag aller Menschen. Die Pandemie hat Gewissheiten in Frage gestellt, aber auch den Blick auf Herausforderungen in Gesellschaft, Wirtschaft und Verwaltung geschärft. Sie hat den Weg geöffnet für neue Formen der mobilen Arbeit. Sie hat Debatten um soziale Ungleichheit und unterschiedliche Bildungschancen befeuert. Die Pandemie hat gezeigt, wie staatliche Instrumente wie das Kurzarbeitergeld die Arbeitsmärkte wirksam gestützt haben. Sie hat den Blick auf die Zukunft der Innenstädte gelenkt und Impulse für die Verkehrswende gesetzt. Und sie hat deutlich gemacht, dass die Digitalisierung in allen Bereichen noch schneller vorangehen muss als bisher. Der vorliegende Atlas umreißt in Karten und Abbildungen die Entwicklungen in den Teilräumen Deutschlands und über Daten erfassbare Veränderungen zwischen 2020, dem ersten Pandemiejahr, und 2019. In Teilbereichen liegen auch schon kleinräumige Informationen für das zweite Pandemiejahr 2021 vor. Welche Veränderungen sind bereits kurzfristig zur "vorpandemischen Normalität" beobachtbar? Lassen sich die vermuteten Veränderungen überhaupt in den Kennzahlen und Entwicklungsverläufen der Regionen ablesen? Wie groß sind die regionalen Unterschiede hinsichtlich u.a. der demografischen, sozialen, Siedlungsstruktur; welche werden durch die Pandemie verstärkt? Die datengestützten Einschätzungen zum COVID-19-Effekt auf die regionalen Entwicklungen wird über Forschungsergebnisse und Literatur untermauert. In vielen Fällen wirkt sich die Pandemie beschleunigend auf Entwicklungen, die sich bereits vor der Pandemie abzeichneten
Spatial effects of the introduction of two-cycle degree courses in Germany
Das Thema dieser Dissertation sind die räumlichen Veränderungen durch die Zweiteilung der Studiengänge von den ehemaligen Diplom-/Magister- und Staatsexamensabschlüssen hin zu Bachelor- und Masterabschlüssen seit Umsetzung der Bologna-Reform. Dabei wird insbesondere der Aspekt der Studierendenmobilität untersucht, mit welchem weitreichende räumliche Effekte verbunden sind. Dies hängt mit der Homogenisierung und damit einhergehend besseren Vergleichbarkeit der Studienabschlüsse durch die Bologna-Reform, insbesondere der hiermit verbundenen Credit-Point-Struktur der Studiengänge, zusammen.
Um diesen Sachverhalt zu untersuchen wird folgendes empirisches Vorgehen genutzt: In drei aufeinander aufbauenden wissenschaftlichen Artikeln werden zum einen mittels Sekundärstatistiken, Daten des Gießener Studierendensekretariats sowie eines Mikrodatensatzes aller deutschen Studierenden die räumlichen Auswirkungen der Bologna-Reform untersucht. So kann festgestellt werden, dass Bachelorstudierende trotz der besseren Vergleichbarkeit der Studiengänge weniger mobil sind als es Studierende der eingliedrigen Studienabschlüsse waren. Die Befunde für Masterstudierende hingegen zeigen, dass diese deutlich distanzunabhängiger in ihrer Studien- und Studienstandortwahl sind. Hier gibt es jedoch fächerbedingte Unterschiede. Während Studierende der Wirtschaftswissenschaften sehr mobil sind und insbesondere im Masterstudium erste arbeitsorientierte Wanderungstendenzen aufweisen, unter-scheiden sich Studierende der Ingenieurswissenschaften im zweigeteilten Studiensystem nur unwesentlich von Studierenden mit dem Abschlussziel Diplom. Die politisch gewünschte Steigerung der Mobilität kann zwar empirisch nachgewiesen werden. Sie variiert jedoch stark zwischen Studienabschlussarten, Fächern und auch Hochschultypen. Hiervon sind insbesondere Hochschulen in ländlichen Regionen betroffen, welche weniger Anziehungskraft für potenzielle Masterstudierende besitzen.
Die in dieser Arbeit formulierten Limitationen aufgrund der genutzten Datengrundlage sowie die politischen Handlungsempfehlungen sollen Wege aufzeigen, Studierendenmobilität und deren Auswirkungen und Effekte zu evaluieren und mit Hilfe der vorgeschlagenen Maßnahmen in Zukunft besser zu steuern. Dabei bedarf es nicht nur hochschulspezifischer Projekte, sondern es wird vielmehr ein weiterreichendes regionales Konzept zur verbesserten Sichtbarkeit von Hochschulen benötigt. Zusammen mit Politik, Zivilgesellschaft und Unternehmen vor Ort sollen so die Studienangebote sowie Wege nach dem Studium für Studierende mit den Abschlusszielen Bachelor und/oder Master transparenter und nachhaltiger gestaltet werden.The thematic focus of this dissertation are investigations of the spatial changes through the division of the degree programs of the former diploma, magister and state graduate degrees into bachelor and master degrees. In particular, the aspect of student mobility is examined which is connected to spatial effects. This connection is due to the increased probability of remaining at a place of study after graduation, which undergoes massive change because of the shortened duration of study and the additional decision regarding the master´s degree since the implementation of the Bologna reform.
Building on this, the empirical approach is based on the following: In three consecutive scientific articles, the spatial effects of the Bologna reform are examined using secondary statistics, data from the registrar´s office of the Justus-Liebig-University (JLU) Giessen and a microdata record of all German students. Here are some findings that reveal the serious changes caused by the Bologna reform. E.g., undergraduate bachelor students are less mobile than students of one-cycle degrees. However, master´s students show that they are significantly more distance-independent in their choice of study location. Nevertheless, there are subject-related differences. While students of economics are very mobile and show first work-oriented migration tendencies, students of engineering in the two-cycle study system differ only insignificantly from students aspiring diploma degrees. Although the politically desired increase in mobility can be demonstrated empirically, it varies significantly between degree types, subjects and also the type of institute. This particularly affects higher education institutions in rural areas, which are less attractive for po- tential master students of some subjects.
The limitations formulated in this work based on the data used and the political recommendations for action can in future be taken to evaluate student mobility and its effects and to be better able to control them with the help of the proposed measures. These activities require more than university-specific projects, but rather a more far-reaching regional concept for improving the visibility of higher education institutions in order to make them attractive to potential students. Cooperations with politics, civil society, and local companies have to be made to attract students with the goal of finishing bachelor and/or master degrees
Secularization, Religious Denominations, and Differences in Regional Characteristics: The State of Research and a Regional Statistical Investigation for Germany
The paper pursues the question of the relationship between secularization, religious denominations, and regional characteristics. A literature review leads to the formation of six hypotheses. The analysis of regional statistics for Germany shows clear regional differences in the distribution of the denominational affiliation as well as the secularization of the population. Traditional differences between the federal states and their sub-regions are still recognizable. In particular, there is an obvious difference in secularization between the East German and West German states in relation to the significance of the two large Christian denominations. These differences between the paths of regional development and degree of secularization are so large that most of the hypothesis testing on the association between religious affiliation and demographic and socio-economic variables resulted in different findings for the two areas. Further research is required to pursue more regional differentiation and to include non-Christian faiths in the investigations
The Spatial Patterns of Student Mobility Before, During and After the Bologna Process in Germany
Secularization, Religious Denominations, and Differences in Regional Characteristics: The State of Research and a Regional Statistical Investigation for Germany
The Spatial Patterns of Student Mobility Before, During and After the Bologna Process in Germany
The paper contributes to the literature investigating students’ spatial mobility. By focusing on German higher education students with a novel dataset providing data from 1999 to 2015, we evaluate the impact of the change from a one-tiered to the two-tiered study structure of bachelor and master degrees (Bologna reform) on their inter-regional mobility and its underlying drivers. Our analysis confirms the system change to slightly alter inter-regional mobility of students. However, differences distinguish between different fields of study and universities und universities of applied sciences and indicate that the German higher education system is fairly resilient in its allocation of students. A Bologna-Drain of students moving from rural to urban regions to study master programs, can partially be confirmed for students of business studies. Our results reject the idea of (low) tuition fees discouraging students from enrolling in specific locations