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Erinnerungskultur und Holocaust Education im digitalen Wandel: Georeferenzierte Dokumentations-, Erinnerungs- und Vermittlungsprojekte
Die Erinnerung an den Nationalsozialismus und den Holocaust ist in stetiger Transformation begriffen. Dieser Wandel gewinnt ebenso an Bedeutung wie die Entwicklung der digitalen Holocaust Education. Dies zeigt sich nicht zuletzt an immer neuen digitalen Vermittlungsangeboten und georeferenzierten Webapplikationen, in denen Erinnerungsorte auf digitalen Landkarten markiert und im Sinne des Deep Mappings mit weiterführenden Informationen versehen werden. Die Beiträger*innen diskutieren diese Entwicklungen kritisch und stellen die unterschiedlichen Aspekte von digitalen georeferenzierten Dokumentations-, Erinnerungs- und Vermittlungsprojekten vor
9/11 als Netzereignis. Zur Formation von Erinnerungskultur und Mediengedächtnis im World Wide Web
Die vorliegende Arbeit beschreibt den Zusammenhang zwischen den digitalen Erinnerungskulturen von ‚9/11‘ und der Mediengeschichte des World Wide Web im Zeitraum von 2001 bis 2016. Die darin angelegte Problemstellung behandelt das rekursive Verhältnis von Medialität und Historizität und lässt sich als Kombination von zwei Fragestellungen fassen: Welchen Einfluss hat der digitale Medienwandel – insbesondere in Form des World Wide Web – auf die Verarbeitung des Medienereignisses ‚9/11‘ in verschiedenen Erinnerungskulturen? Und welche Rolle spielen im Gegenzug das Medienereignis und die Erinnerungskultur von ‚9/11‘ für die Beobachtbarkeit des Web als historischer Medienkonstellation und für die Bedingungen der Internet- und Webhistoriographie? Bislang gibt es zu beiden Fragen lediglich punktuelle kulturwissenschaftliche Untersuchungen, die zwar einzelne Anwendungen oder bestimmte Zeitpunkte thematisieren, jedoch die strukturelle Koevolution von Medialität und Historizität nur unzureichend berücksichtigen. Die vorliegende Arbeit ist die erste medienhistoriographische Studie, die nicht nur einzelne webbasierte Erscheinungsformen des Erinnerungsortes ‚9/11‘ betrachtet, sondern ihre heterogenen Entwicklungslinien und transmedialen Verflechtungen genealogisch wie systematisch untersucht. Im Umkehrschluss besteht das Novum der Arbeit in der Ausarbeitung und Anwendung einer reflexiven Perspektive, die den Status von ‚9/11‘ als Element von webbasierten Gedächtnisformen und als Erkenntnisobjekt der Webgeschichte diskutiert