92 research outputs found

    Katastrophen filmisch. 1906, 2006

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    Das Zusehen bei Katastrophen verkörpert ein menschliches Grundmerkmal: Diese Lebewesen wissen von Gefahren. Eine Verdeutlichung ist von altersher der "Schiffbruch mit Zuschauer" (Lukrez, Hans Blumenberg). Als Genrebild des Barocks wird das Motiv weiter gepflegt und durch die Filmtechnik aktualisiert: Die Kamera kann nun die Rolle der Betrachterin ĂŒbernehmen. Das Leitmotiv bleibt erhalten, die Technik fĂŒhrt jedoch zu raffinierteren AusprĂ€gungen, denen der Beitrag nachgeht. Die Überlegungen fĂŒhren zuletzt zu einer Analyse der video-technischen Strategien anlĂ€sslich der Tsunami-Katastrophe 2004

    Der Mönch am Meer oder Caspar David Friedrichs Geheimnis

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    Goethes Erde zwischen Natur und Geschichte : Erfahrungen von Zeit in der "Italienischen Reise"

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    Meine These ist: Goethe vollzieht die Temporalisierung der Naturgeschichte mit. Er tut es allerdings nicht primĂ€r zur Erweiterung des empirischen Wissens von der Erdentstehung. Statt sich infinit in steingraue Zeiten zu verlieren, versucht er, diese in sinnlichen Maßen unvorstellbaren, darum im Kantischen Sinn erhabenen Kognitionen zu verbinden mit der allerdings erfahrbaren Spannung zwischen unvordenklichem Seinsgrund und pathischer Existenz. DafĂŒr setzt er den Granit nicht als wissenschaftliches Objekt, sondern als symbolische Form ein, nicht thesei, sondern physei, und bringt ihn derart zur Ă€sthetischen Evidenz. In dieser dialektischen Spannung spiegelt sich bei Goethe die Konfiguration von Geschichte und Natur, von Zeitlichkeit und Seinsgrund, von Subjektivem und Objektivem

    Sea Spots. Perzeption und ReprÀsentation maritimer RÀume im Kontext englischer und niederlÀndischer Explorationen um 1600

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    In der Zeit um 1600 unternahmen die aufsteigenden SeemĂ€chte England und Niederlande Expeditionen in ferne GewĂ€sser der Arktis und der SĂŒdsee oder versuchten, die Welt via Magellanstrasse zu umsegeln. Meer und Schiff wurden dabei zu Kontaktzonen wie auch zu Orten der Imagination und der Wissensproduktion. Die Explorationsfahrten der europĂ€ischen SeemĂ€chte um 1600 brachten eine FĂŒlle an Texten, Bildern und kartografischen Werken hervor, in welchen Erlebnis und Wahrnehmung der besegelten Gebieten sowie Vorstellungen darĂŒber verarbeitet wurden. In ihrem Buch stellt die Autorin die These auf, dass dabei nicht nur terrestrische und insulare Zielpunkte der Reisen festgehalten und verzeichnet wurden, sondern insbesondere auch neue maritime RĂ€ume mit ihren ihnen je eigenen QualitĂ€ten Aufnahme in den Imaginationsschatz und das zeitgenössische Wissenskorpus fanden. Im Kontext kolonialer Konkurrenzen zwischen bestehenden und neu aufsteigenden SeemĂ€chten entstanden wirkungsmĂ€chtige maritime BedeutungsrĂ€ume - sea spots -, ĂŒber die AnsprĂŒche, IdentitĂ€t, Ängste und Macht debattiert und ausgehandelt wurden. Die Autorin verhandelt die See als differenzierten, mosaikartigen Raum, der aus einem Punkte-Raster (tatsĂ€chlicher wie auch imaginierter und projizierter) imperialer PrĂ€senz bestand, und verdeutlicht damit die Wichtigkeit maritimer RĂ€ume im Kontext des frĂŒhneuzeitlichen Expansionsgeschehens

    On Disappearance in the Seas. Perceptual Shifts towards Death in Contemporary German-language Prose

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    Dem Titel entsprechend verfolgt der Beitrag die Meeresperzeption in deutschen literarischen Texten. Ausgehend und auf dem Hintergrund von euphorischen Wahrnehmungen des Meeres, die vor allem durch den Blick darauf hervorgerufen und mit Bachelards Theoremen gedeutet werden, verfolgt der Beitrag eine zunehmende Verdunkelung der Meere. ZunĂ€chst macht sich die postmoderne Vorliebe für unwirtliche Meere bemerkbar, dann verlĂ€sst man die Kontrolle vorspiegelnde Sicht auf das fremde Element und lĂ€sst sich mit ihm ein: Eintauchen, Schwimmen bis hin zum Verschwinden im Meer. Die Verlagerung zum entidealisierten Tod im Meer hin, deutet einen kulturellen Perspektivenwechsel an.In accordance with the title, the paper investigates the perception of the sea in German-language literary texts. Starting from and against the backdrop of euphoric perceptions of the sea, mainly caused by merely looking at it and interpreted by Bachelard’s theorems, the paper registers an increasing darkening in the perception of the seas. Firstly, the paper reflects upon a postmodern preference for the inhospitable seas, which then schifts into abandoning the perspective of feigning control over it and finally engaging with the sea instead: by immersion, swimming and up to disappearing in it. The shift towards the de-idealized death in the sea suggests a cultural change in perspective

    Die Schiffe und Boote im Werk von Caspar David Friedrich

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    Schiffe und Boote spielen eine bedeutende Rolle im Werk von Caspar David Friedrich. In rund einem Drittel seiner GemĂ€lde kommen diese Motive vor, was allein bereits ihren Stellenwert fĂŒr den Maler zeigt. In der Friedrichforschung geht die Auseinandersetzung mit den Fahrzeugen jedoch meist nicht ĂŒber oberflĂ€chliche Beschreibungen hinaus. Diese enthalten selten ausfĂŒhrliche und meist ungenaue Aussagen zu den Motiven. Nur in wenigen FĂ€llen wurde etwa der Versuch einer exakten terminologischen Benennung oder einer Einordnung in ein historisches maritimes Bezugssystem unternommen. Diese Arbeit hat sich den entsprechenden GemĂ€lden unter Zuhilfenahme der Schifffahrtsgeschichte und der Seemannschaft genĂ€hert. Gegenstand der Untersuchung waren ÖlgemĂ€lde, auf denen Wasserfahrzeuge unter Segeln zu sehen sind, sowie alle Skizzen, die diesen GemĂ€lden als Vorlage dienten. Ihre Betrachtung erfolgte unter Anwendung des entsprechenden Fachwissens aus den oben genannten Disziplinen. Die von Friedrich dargestellten Schiffe und Boote wurden so zum ersten Mal in ein schifffahrtshistorisches Beziehungssystem eingeordnet. Damit geht die Bestimmung der Fahrzeugtypen einher - eine Typisierung, die solche bis dato erfolgten Einordnungsversuche ersetzt, die fast ausschließlich einer schifffahrtshistorischen Grundlage entbehren. Auf diese Weise lĂ€sst sich der kunsthistorische Blick auf Caspar David Friedrich erweitern und der bisherige Forschungsstand an vielen Stellen auch ganz konkret korrigieren. DarĂŒber hinaus wurde die Frage untersucht, inwieweit es sich bei Friedrich um einen Schifffahrtsexperten gehandelt hat, der ĂŒber entsprechende Kenntnisse der Seemannschaft verfĂŒgte. Erst, wenn man weiß, ob VerĂ€nderungen an den Fahrzeugen aus Absicht oder schlicht aus Unwissenheit vorgenommen wurden, lassen sich die richtigen SchlĂŒsse fĂŒr die Bestimmung des Bildthemas ziehen. Wie unter Zuhilfenahme der Schifffahrtskunde nachgewiesen werden konnte, erstreckten sich Friedrichs Kenntnisse bei der Darstellung der Fahrzeuge ausschließlich auf Sachverhalte, die visuell zu erfassen waren. ZusammenhĂ€nge zwischen Wind, Wetter und Segelmanövern, die Sachkenntnis der Seemannschaft voraussetzen, konnte der Maler dagegen nicht in einen plausiblen Zusammenhang bringen. Ein grundlegendes Anliegen dieser Dissertation war es, den kunstwissenschaftlichen Diskurs durch das Hinzuziehen weiterer Disziplinen neu anzuregen. Hier wird deutlich, dass sich Schifffahrts- und Kunstgeschichte beim Blick auf Friedrichs GemĂ€lde ergĂ€nzen und bereichern

    Das Bild vom Kind in ausgewÀhlten Texten der Kinder- und Jugendliteratur im Exil 1933 - 1945

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    Die Dissertation setzt sich exemplarisch mit ausgewĂ€hlten Werken der Kinder- und Jugendliteratur im Exil 1933-1945 auseinander. Die literaturwissenschaftliche und literaturpĂ€dagogische Interpretation des Kinderbildes der Texte zeigt ĂŒbergreifende Strukturmerkmale der Kinder- und Jugendliteratur im Exil. Die Analysen zu den KinderbĂŒchern Die Jagd nach dem Stiefel, Das Eismeer ruft, Jan auf der Zille, Zehn jagen Mr. X, Insu-Pu und Die Kinder auf der Insel beleuchten Aspekte der Figurengestaltung, signifikante thematische Felder, erzĂ€hlerische Verfahren und gattungsspezifische Merkmale. Die Interpretationen zeigen ein Bild vom Kind, das auf den Grundgedanken der Menschlichkeit weist, SolidaritĂ€t verkörpert und aktives, politisches Engagement verdeutlicht, das aus der Gegnerschaft zum NS-Regime resultiert. DarĂŒber hinaus wird das Kind zum Symbol der Hoffnung und zum Sinnbild einer besseren Zukunft
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