5 research outputs found
Buchführung für die Ewigkeit
Rainer Hugener Books of Life. Commemorating the Dead in Medieval Switzerland
How were religious practices of remembering the deceased connected to the admin-istration of landholdings and the writing of history in the Middle Ages? Based on intertextual relations between necrologies, rent-rolls, and chronicles from Swiss regions, this study shows how commemorating the dead required new techniques of writing that were not only meant to promote salvation, but also helped enforce local lordship. By celebrating the anniversaries of battles and other crucial events, the authorities of the Swiss cantons propagated a historical concept of identity which continues to influence Switzerland's self-perception even today. Rainer Hugener emphasizes the role of religious commemoration for the development of "modern" bureaucracy and offers a new perspective on the founding myths of the Swiss Con-federacy. The book is completed by an exhaustive catalogue of more than 1000 pre-modern necrologies from Swiss monasteries, cathedrals, collegiate and parish churches
Befreiung der Form! Von der Stilkomposition zur Freihandskizze im Architekturentwurf Karl Mosers
Mit der Dissertation Befreiung der Form! Von der Stilkomposition zur Freihandskizze im Architekturentwurf Karl Mosers wurde die zeichnerische Entwicklung im Entwurfsprozess einer der führenden Schweizer Architekten um 1900 untersucht. Um die ideengeschichtlichen Bezugspunkte und die kontextuelle Einbettung seiner Arbeiten zu verstehen, wurden zuerst die Studienausbildung und die ersten Projekte betrachtet, um dann folgend an mehreren Projektplanungen den Entwurfsprozess zu analysieren. Die Darstellbarkeit von Architektur war für Moser ein Problem, dem er sich während seiner gesamten beruflichen Vita widmete. Es gibt hierzu etliche Äusserungen in seinen schriftlichen Aufzeichnungen. Skizzen und Entwurfszeichnungen sind denn auch das Hauptmaterial, das in dieser Arbeit analysiert wird. Ein grosser Teil der über 500 Tage- und Skizzenbücher des Architekten Mosers wurden für die Untersuchung ausgewertet, was aufgrund der vorgefundenen Ideenskizzen neue Erkenntnisse über diverse Bauprojekte zu Tage förderte. Die Analyse der Skizzen und Notizen lässt die Entwurfshaltung Mosers nun besser verorten und gibt punktuell auch ideengeschichtliche Einblicke in eine Zeit grosser Umbrüche der Architekturentwicklung.
Die Arbeiten Mosers fallen architektur- und kunsthistorisch in eine besondere Zeitspanne um 1900, in der die autonome Freihandskizze sich vom Hilfsinstrument zu einem eigenständigen Mittel des Entwurfs und der Darstellung entwickelt. Damit läuft im Architekturentwurf die Entwicklung parallel zur künstlerischen jener Zeit. In einer beständigen darstellerischen Auseinandersetzung mit dem historischen Artefakt und seinem persönlichen Engagement auf dem Feld der Kunst, waren es schliesslich die Berge als anschaulichste aller räumlichen und körperhaften Objekte, anhand derer Moser das zeichnerische Fassen des allgemein Architektonischen einüben konnte. In der Schulung der Fähigkeit, Raum zeichnerisch mittels tektonischen Aufbaus zu gestalten, darin lag für Moser der Schlüssel zur Weiterentwicklung einer zeitgemässen Architektur. Er befreite die Form aus ihrer mimetischen Darstellung auf dem Blatt zu Gunsten eines plastischräumlichen Ausdrucks
Klosterflucht und Bittgang
Religious sometimes broke their vows and returned illegally to the society of the late Middle Ages. The study deals with the most radical violation of the monastic way of life, the escape from the monastery and the apostasy of the religious community. The focus is almost a thousand petitions from the Roman-German Empire. The study of apostasy provides insights into motives, dissemination, prevention and sanctions and explains divergences between norms and practice."Manchmal brachen Ordensleute die Gelübde und kehrten unerlaubt in das Diesseits der spätmittelalterlichen Gesellschaft zurück. Die Studie behandelt den radikalsten Verstoßg egen die monastische Lebensweise, die Flucht aus dem Kloster und den Abfall von der Ordensgemeinschaft. Im Zentrum stehen knapp tausend Bittschriften aus dem römisch-deutschen Reich, überliefert in
den Supplikenregistern der apostolischen Pönitentiarie sowie Kanzlei
und Kammer, ergänzt mit lokalen Quellen. Die Untersuchung der Apostasie
als Devianz von rechtlichen und gesellschaftlichen Normen bietet
Erkenntnisse über Motive, Verbreitung, Prävention und Sanktionen und
erklärt Divergenzen zwischen Norm und Praxis.
Die Codices Palatini germanici in der Universitätsbibliothek Heidelberg (Cod. Pal. germ. 304–495) (Kataloge der Universitätsbibliothek Heidelberg 8)
Mit ihren 848 Codices Palatini germanici (Cod. Pal. germ.) besitzt die Universitätsbibliothek Heidelberg die älteste, über Jahrhunderte gewachsene größere Sammlung deutscher Manuskripte, die sich geschlossen erhalten hat. Der Bestand, der sich aus Handschriften des 12.–17. Jahrhunderts zusammensetzt, enthält fast ausschließlich den volkssprachigen Anteil der Schloßbibliotheken der Heidelberger Kurfürsten und ihrer Familien. Seit 1996 betreibt die UB Heidelberg mit Förderung der Stiftung Kulturgut Baden-Württemberg (1998-2002) und der Deutschen Forschungsgemeinschaft (seit 2001) die wissenschaftliche Neukatalogiserung dieses bedeutenden Handschriftenfonds. Im dritten Teilband sind Texte ganz unterschiedlichen Inhalts versammelt. An der Spitze stehen 100 im weiteren Sinne literarische Codices, die Theologie ist mit 53 einschlägigen Handschriften vertreten. Daneben lassen sich 17 Manuskripte der Geschichte zuordnen. Die Katalogisate folgen den "Richtlinien Handschriftenkatalogisierung" der Deutschen Forschungsgemeinschaft und bieten neben einer ausführlichen Beschreibung des Inhalts zu jedem Manuskript ausführliche kodikologische Informationen und Angaben zu seiner Provenienz