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“Land der Tränen”: Sibirien als narrativer Raum in der Verbannungs- und Gulagliteratur
This article highlights the historical and literary aspects of exile and punishment as a formative element in the spatial concept of Russian and Soviet empire-building. Using Siberia as a landscape of suffering, it em-pirically discusses the Foucaultian discourse on power and discipline of the modern state. It shows the continuity of the significance of punishment in Russian history in the decisive period of state formation in the nineteenth and twentieth century. Moreover, the attempt of the Russian state to modernize itself with violent measures provoked intellectual, especially literary dissension with a lasting impact on Russian historical memory. Prisons and Gulag labor camps in remote Siberia impose critical reflections on the development of a civil society
Flugzeugabsturz, Präsidentenwahl - und weiter? Eine Bilanz des letzten halben Jahres in Polen
Der Flugzeugabsturz vom 10. April und die Stichwahl um das Präsidentenamt am 4. Juli 2010 waren die wichtigsten Marksteine in der jüngsten politischen Entwicklung in Polen. Das erste Datum führte überraschenderweise zu einer Art polnisch-polnischem Burgfrieden, zu innenpolitischer Mäßigung selbst im Wahlkampf und - aufgrund der russischen Anteilnahme - zu einer Welle der Sympathie für Russland. Auf das zweite Datum folgte eine Rückkehr der früheren innenpolitischen Polarisierung mit neuen Erscheinungen, etwa einer Debatte um das Verhältnis von Staat, Kirche und Religion. Allerdings hat der (unerwartet knappe) Wahlsieg des Regierungskandidaten Bronisław Komorowski eine Situation herbeigeführt, in der fortan nicht mehr eine schwierige Kohabitation, sondern Harmonie das Verhältnis von Präsident und Regierung bestimmen wird. Damit dürfte sich Polen dem politischen Mainstream in der Europäischen Union weiter annähern. Derweil hat in der Partei Recht und Gerechtigkeit (Prawo i Sprawiedliwość - PiS) von Jarosław Kaczyński ein beispielloser Richtungskampf begonnen
Alfred Wegener im 1. Weltkrieg : Ein Polarforscher und die „Urkatastrophe des 20. Jahrhunderts“
Unterwegs in der eigenen Fremde:Deutschlandreisen in der deutschsprachigen Gegenwartsliteratur
Bisher lag der Schwerpunkt itinerarischer Texte und der Reiseliteraturforschung auf Diskursen des Fremden. In der deutschen Gegenwartsliteratur der letzten zwei Jahrzehnte findet sich jedoch eine ‚Renaissance’ der Reiseliteratur im Paradigma ‚Deutschlandreise’. Die Arbeit verfolgt eine literaturwissenschaftliche Analyse von Erzählungen, Berichten und Romanen deutschsprachiger Autoren, in denen durch die wiedervereinigte Bundesrepublik – und somit ausschließlich durch das eigene Land fernab exotischer Koordinaten – gereist wird. Der Beitrag eröffnet ein unerschlossenes Feld für die Reiseliteraturforschung. Die Reisetexte über Deutschland sind literarische Erfahrungsversuche sich mit der eigenen Fremde, das heißt einer Idee von Heimat und deutscher Identität, die sich im globalen Zeitalter stark verändert (hat), vertraut zu machen. Die Deutschlandreisen verbinden auf besondere Weise das posttouristische Reisen und die Problematik heutiger Eigen- und Fremdwahrnehmung im Kontext beschleunigter und dynamischer Raumtopografien. <br/
Wie wir die Karten lesen: Osteuropäische Fragen an Europäische Geschichte und Europäische Einigung. Zwei Essays.
Nach dem lebhaften Echo auf die beiden forost-Arbeitspapiere zum Europabegriff und zu Bildern und Metaphern, die damit verbunden sind∗, legen wir mit diesen beiden Essays erneut einen Band zum umstrittenen Terminus "Europäisierung" vor. Im allgemeinen ("westlichen") Sprachgebrauch wird nur allzu gern das Gebiet der ehemaligen Sowjetunion mit "Osteuropa" gleichgesetzt und die subjektiv gefĂĽhlte Mitte Europas liegt "im ehemaligen Westen" häufig in der Nähe des Rheinufers.
Die – gewaltsame – Trennung Europas in "Ost" und "West" liegt nun aber schon fast zwei Jahrzehnte zurück und auch das Begriffspaar "Altes" und "Neues" Europa hat die Bilder aus Zeiten des Eisernen Vorhangs eher verfestigt als aufgelöst.
Gleichzeitig spricht die Europäische Union – und Brüssel ist schon in geographischen Kategorien weit davon entfernt "in der Mitte Europas" zu liegen – von einer "Einheit in Vielfalt", ohne dieses Ziel wirklich mit Leben füllen zu können.
Veronika Wendland überprüft im ersten Beitrag des vorliegenden Arbeitspapiers die häufig unreflektierten Bilder und Begrifflichkeiten, das eher hilflose Pendeln zwischen Osteuropa, Südosteuropa, Mittelosteuropa, Ostmitteleuropa, aus der Sicht einer Historikerin an sehr konkreten Beispielen. Dass in den üblichen Sprachgewohnheiten nur sehr selten von Südwesteuropa oder Mittelwesteuropa die Rede ist, ist schon symptomatisch, wie deutlich aber auch kartographische Gewohnheiten und die Verwendung bestimmter Bilder und Symbole, diese Vorstellung von Europa widerspiegeln, wird in diesem Beitrag sehr plastisch aufgezeigt.
Der zweite Teil des Arbeitspapiers zeigt einen Blick auf Europa aus der Perspektive eines "Europäischen Nachbarn": Am Beispiel der Ukraine, einem riesigen Land "am Rande" des geographischen wie auch des politischen EU-Europas, zeigt sie alternative Denkmodelle eines Europa, wie sie sich darstellen, wenn der Blick nicht "nach Osten", sondern von dort auf den "Okzident" gerichtet ist. Erst in einem solchen Perspektivenwechsel kann klar werden, was es bedeutet, wenn die Zielsetzung Einheit in Vielfalt tatsächlich ernst genommen wird
OHN(E)MACHT - Abschied von der Fiktion einer Waffengleichheit gegenüber europäischer Strafverfolgung?
Familienkapellen auf dem Kirchhof und dem Gutshoffriedhof
The 1772 cemetery reform of Catherine the Great, Empress of Russia, resulted in great changes in the cemetery culture of Russia’s Baltic provinces. The ban on burials in churches and the vicinity of churches resulted in the rapid development of cemetery parks outside of settlements. The strong political relations of Estonia’s manor owners with the Russian central government resulted in the nobles being given the privilege to establish burial plots in the churchyards, but in Livonia, this was strictly prohibited. Simultaneously with the parish cemeteries, the owners of private manors established family cemeteries on their manors. The new cemeteries were not only places to bury the dead, but, inspired by contemporary poets, they were seen as family altars, which were visited regularly and which was accessed by path that was attuned to contemplation.The cemetery is complex, which includes a garden, chapel and allée, and if possible, a body of water. Noble trees were planted along the path leading to the cemetery. Oaks were preferred, which due their mighty shape were considered to be the symbol of family and nobility. Influenced by the poetry of the Enlightenment, evergreens – silver firs, thuja trees, and spruces – were called “sad trees”. The French poet Jacques Delille, whose works were popular among the Baltic Germans, sees women as mourners. And many family cemeteries were established at the initiative of women. Examples of Ancient Greek architecture, in the form of temples with porticos or antas, or the small-scale copies of the Pantheon from Ancient Rome, dominated in cemetery architecture. The chapel was comprised of underground burial chambers and above-ground memorials. A so-called memorial altar was located in the end wall of the chapel, which have survived until the present day in a few places. The Barclay de Tolly monument is the most majestic in Estonia.Already in the 1830s, the family chapels became memorials and burials no longer took place there. However, chapels continued to be built until in Estonia until the early 20th century
Antisemitismus und der Ukrainekrieg
ANTISEMITISMUS UND DER UKRAINEKRIEG
Antisemitismus und der Ukrainekrieg / Lelle, Nikolas (Rights reserved) ( -
The Politics of Service
This is the first comprehensive history of the American Friends Service Committee (AFSC), the central humanitarian assistance organization of American Quakers during the first half of the 20th century. It describes the creation of a “humanitarian marketplace,” the development of humanitarian techniques in relation to the media, donors, and recipients, as well as the complex relationship between religious and secular elements
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