20 research outputs found

    Vom Defizit zum Dialog? Zum Verhältnis von Wissenschaft und Öffentlichkeit in der europäischen und österreichischen Forschungspolitik

    Get PDF
    Wissenschafts- und Technologiepolitik werden zu immer wichtigeren Politikfeldern moderner Gesellschaften. Während im Rahmen der Diskussion um eine Europäische Wissensgesellschaft Wissenschaft und Technologie als treibende Kräfte für Innovation und wirtschaftliche Entwicklung gesehen werden, scheint es zugleich offensichtlich, dass zumindest Teile der Europäischen Gesellschaften eine tiefgehende Ambivalenz gegenüber diesen Prozessen empfinden. Die Neugestaltung des Verhältnisses zwischen Wissenschaft, Politik und Öffentlichkeit wird daher sowohl auf nationaler wie auch auf EU-Ebene zu einer immer wichtigeren Diskussion. In diesem Artikel geht es uns darum, rezente Entwicklungen in der diskursiven Fassung des Verhältnisses zwischen Wissenschaft und Öffentlichkeit im politischen Diskurs in der EU und in Verhältnisses zwischen Wissenschaft und Öffentlichkeit im politischen Diskurs in der EU und in Österreich zu beschreiben und kritisch zu diskutieren. Aufbauend auf einer Diskussion der theoretischen Hintergründe des "Public Understanding of Science" identifizieren wir zwei grundlegende Paradigmen und analysieren deren konkrete Ausformung auf nationaler und europäischer Ebene.Forschungspolitik, Wissenschaftskommunikation, Wissensgesellschaft, Österreich, Europäische Union

    Medien- und Telekommunikationspolitik: Unordnung durch Konvergenz – Ordnung durch Mediamatikpolitik

    Get PDF
    Ende des 20. Jahrhunderts wird ein Kernstück des über viele Jahrzehnte hinweg gelehrten und praktizierten Ordnungsmodells im Kommunikationssektor brüchig: Die technikorientierte Unterteilung in Medien und Telekommunikation, in Individual- und Massenkommunikation, die sich in unterschiedlichen Regulierungsmodellen und in getrennten politischen Zuständigkeiten für Medienpolitik einerseits und Telekommunikationspolitik andererseits manifestiert. Das Internet ist das Symbol der als Konvergenz bezeichneten Disruption in Politik und Analyse, aber gleichzeitig nur die Spitze des Eisberges, auf den das schwer manövrierbare Regulierungssystem aufgelaufen ist. Seither wird an der Schadensbegrenzung und an einem neuen Kurs der Kommunikationspolitik gearbeitet. Das reformierte Ordnungsmodell soll dem durch Konvergenz veränderten Kommunikationssystem, der Mediamatik, gerecht werden. Der Beitrag zeichnet vorerst die Genese und Grundzüge der traditionellen Ordnungsmodelle der Medien-und Telekommunikationspolitik nach und thematisiert das Verhältnis von Kommunikationswissenschaft und Politik (Abschnitt 1). Anschließend wird die durch Konvergenz verursachte Unordnung in Wirtschaft, Politik und Wissenschaft herausgearbeitet (Abschnitt 2). Die Analyse von Reformvorschlägen und Reformschritten in Reaktion auf den Konvergenztrend verdeutlicht die Grundzüge einer Neuordnung. Sie wird mittels einer integrierten Mediamatikpolitik angestrebt, die den Sektor nicht mehr vertikal nach technologischen Kriterien oder Industriegruppenzugehörigkeit unterteilt (Abschnitt 3). Im Resümee wird auf den möglichen Bedeutungsgewinn kommunikationswissenschaftlicher Forschung für eine integrierte Mediamatikpolitik hingewiesen (Abschnitt 4).Medienpolitik, Telekommunikationspolitik, Konvergenz, Governance, Regulierung, Mediamatik

    Sicherheitsansprüche an neue Technologien - das Beispiel Nanotechnologie

    Get PDF
    Neue "strategische" Technologien finden zuweilen wenig Zuspruch bei BürgerInnen, weil in ihrer Anwendung Risiken gesehen werden, in der Vergangenheit etwa bei der Kernenergie und Teilen der Gentechnik. Manche prophezeien der Nanotechnologie ein ähnliches Schicksal wie der Gentechnik, weil es Hinweise, wenngleich wenig Gewissheit über Risiken gibt. Kann und soll man der Nanotechnologie das Schicksal der Agro-Gentechnik ersparen? Die Frage ist nicht nur, wie sicher Technologien sind bzw. was man darüber weiß, sondern was man nicht weiß, für wie (un)sicher sie gehalten und welche Anforderungen an ihre Sicherheit gestellt werden. Weil der Kontext wesentlich ist, wird Sicherheit zum Kürzel für andere akzeptanzrelevante Aspekte, nicht zuletzt für die mit Technologieentwicklung verbundenen Ziele. Führt das aus Wettbewerbsgründen unweigerlich zu einer Anpassung an die Zielvorstellungen der Technologie-Leader, allen voran der USA? Das Beispiel "Converging Technologies" zeigt, dass eine derartige Übernahme nicht zwangsläufig erfolgen muss. Vielmehr lehrt die Erfahrung mit der Gentechnik, dass gerade die Vernachlässigung der gesellschaftlichen Einbettung zu den nun beklagten Ergebnissen führte. Daher sollte der Einbettung neuer "strategischer" Technologien größere Aufmerksamkeit geschenkt werden.Technische Risiken, Unsicherheit, gesellschaftliche Einbettung, Nanotechnologie, converging technologies

    Gesellschaftliche Herausforderungen durch "intelligente Umgebungen". Dunkle Szenarien als TA-Werkzeug

    Get PDF
    Mit der umfassenden drahtlosen Vernetzung und Computerisierung von Alltagsgegenständen und Umgebungen werden nicht nur neuartige Anwendungen möglich, sondern auch zahlreiche Risiken erzeugt. Soll Ambient Intelligence (AmI) ein Erfolg werden, ist es erforderlich, angemessene Maßnahmen zu ergreifen, um Privatsphäre, Sicherheit oder Vertrauen in den jeweiligen Anwendungskontexten zu gewährleisten. Dabei besteht die Herausforderung darin, frühzeitig Vorkehrungen gegen Risiken zu entwickeln, die noch nicht manifest sind. Die im Rahmen des SWAMI-Projekts (Safeguards in a World of AMbient Intelligence) entwickelten "dunklen" Szenarien werden als nützliches TA-Werkzeug vorgestellt, mit dessen Hilfe potenzielle Risiken in einer frühen Phase der Technikentwicklung identifiziert werden können. Nach einer Darstellung des methodischen Konzepts der dunklen Szenarien werden im Beitrag einige Beispielsituationen aus den Szenarien und die entsprechende systematische Analyse präsentiert sowie kurz die wichtigsten Empfehlungen des Projekts vorgestellt.Ambient Intelligence, Foresight, Risikoanalyse, Technikfolgenabschätzung, Szenarien-Methode, dunkle Szenarien

    Die disziplinären Grundlagen der Wissenschaft

    Get PDF
    Die Begriffe der Inter- und Transdisziplinarität prägen die Beschreibung der modernen Wissenschaft. Vor dem Hintergrund eines kurzen historischen Rückblicks wird mit Blick auf die gegenwärtige Wissenschaft die These entwickelt, dass wir sowohl mit dem Begriff der Inter- als auch dem der Transdisziplinarität die Einheit einer Differenz beschreiben, im einen Fall einer innerwissenschaftlichen Differenz und im anderen der zwischen Wissenschaft und ihrer Umwelt. Daher stellt sich die Frage, worin diese Einheit besteht. Sie besteht, so wird argumentiert, aus denselben Elementen der Wissenschaftlichkeit, die auch für alle Disziplinen konstitutiv sind. Die Rolle disziplinärer und disziplinförmiger Strukturen wird daher als zentral für die moderne Wissenschaft verstanden. Diese Sichtweise wird entlang dreier theoretisch-begrifflicher Argumentationslinien plausibilisiert, die sich mit den Stichworten Interdisziplinarität, Transdisziplinarität und Transwissenschaft kennzeichnen lassen. Als empirischer Fall und Prüfstein dient dabei das Beispiel der TA.Wissenschaft, Disziplinen, Interdisziplinarität, Transdisziplinarität, Technology Assessment

    Gläserne Bürger - transparenter Staat? Risiken und Reformpotenziale des öffentlichen Sektors in der Wissensgesellschaft

    Get PDF
    Der Umgang des öffentlichen Sektors mit seinen umfangreichen Informationssammlungen und oft sensiblen Daten ist entscheidend für moderne Verwaltung und rechtsstaatliche Demokratie. E-Government bedeutet ja Verknüpfung von Daten, Austausch von Informationen und im Stadium der E-Partizipation auch politischer Überzeugungen. Vernetzte E-Register und Informationsverbundsysteme etablieren sich heute in allen staatlichen Bereichen und stellen hohe Anforderungen an den Datenschutz. Zwar existieren bereits komplexe Regelungen wie etwa bereichspezifische Personenkennzeichen, doch wie sind diese mit kundenfreundlichem One-Stop-Government und der Amtshilfe zu vereinbaren? Hier sind laufende Kontrollen durch unabhängige Einrichtungen, effektiver Rechtsschutz und Nachvollziehbarkeit essentiell. E-Government kann und soll dem Individuum Zugang zu seinen eigenen Daten eröffnen -- der Staat muss den Rahmen setzen, damit Bürgerinnen und Bürger ihr informationelles Selbstbestimmungsrecht wahrnehmen können. Ein verfassungsrechtlich gewährleisteter Informationszugang kann zugleich das Vertrauen in den Staat fördern und die Zivilgesellschaft stärken. Denn ein frühzeitiges elektronisches Transparenzgebot sowohl in der "öffentlichen" Verwaltung als auch in der Gesetzgebung -- wie es derzeit nur vereinzelt v. a. im Umwelt- und Raumplanungsbereich besteht -- stärkt die demokratische Kontrolle, diskursive Meinungsbildung und mündige Bürgerbeteiligung, festigt die Legitimität und letztlich auch Akzeptanz von Entscheidungen. Dieser aktivierende E-Staat erfordert ein Zusammenspiel von Recht, Technik und Bewusstseinsbildung von Bevölkerung, öffentlichen Bediensteten und Verantwortlichen. Gerade jetzt bieten innovative E-Government-Projekte die Chance, neue IT-Systeme auf ein modernes Informationsrecht mit datenschutzgerechter Transparenz auszurichten.E-Government, Datenschutz, Informationsfreiheit, Register, Personenkennzeichen

    Big Brother beim Lernen: Privatsphäre und Datenschutz in Lernplattformen

    Get PDF
    Für die Unterstützung von Lernprozessen werden Lernplattformen wie Moodle oder Blackboard, aber auch Social Software wie Weblogs, Wikis, Diskussionsforen oder Chats verstärkt eingesetzt. In diesen Anwendungen werden die Zugangsdaten und die Daten über die einzelnen Aktivitäten aller Beteiligten gespeichert und stehen für Auswertungen zur Verfügung. Mit unterschiedlichen Methoden der Datenauswertung, wie User Profiling, User Tracking oder Text Mining können diese Daten ausgewertet werden und beispielsweise für die Beurteilung der Lernenden oder die Überprüfung der Beteiligung an einer Lehrveranstaltung heran gezogen werden. Dabei kann die Privatsphäre und der Schutz der personenbezogenen Daten verletzt werden. Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich mit den Auswertungsmöglichkeiten von Benutzerdaten in Lernplattformen und den sich daraus ergebenden Problembereichen.Lernplattformen; E-Learning; Privatsphäre; Datenschutz; User profiling; User tracking

    Kartierte Risikokonflikte als Instrument reflexiver Wissenspolitik

    Get PDF
    Die mit der Entwicklung neuer Technologien einher gehende neue Qualität von Risiken erfordert ein Überdenken der Strategien, die den gesellschaftlichen Umgang mit diesen Risiken betreffen. Die besondere systemische Qualität dieser Risiken führt zur Notwendigkeit einer veränderten Risikopolitik sowie Risikokommunikation. Basierend auf den Konzepten der systemischen Risiken und der reflexiven Wissenspolitik stellen wir eine so genannte "Risiko-Kartierung" als ein neues, internetbasiertes Werkzeug für Risikokommunikation vor. Der im Rahmen des Projektes "Risikokonflikte kartiert" entwickelte Prototyp möchte mittels einer ungewöhnlichen methodischen Vorgehensweise bei der Analyse und visuellen Aufbereitung von Risikokonflikten einen veränderten gesellschaftlichen Umgang mit diesen anstoßen. Die Aufbereitung erfolgt exemplarisch anhand zweier Fallstudien, nämlich Nahrungsergänzungsmittel und nanoskalige Materialien.Visualisierung, Risikodiskurs, systemische Risiken, reflexive Wissenspolitik, Nahrungsergänzungsmittel, Nanotechnologie

    Sicherheitstechnologien und neue urbane Sicherheitsregimes

    Get PDF
    Nach den Terroranschlägen in New York, Madrid und London haben Öffentlichkeit ebenso wie Regierungsstellen und öffentliche Verwaltungen erkannt, dass städtische Verdichtungsräume mit ihren Bürohochhäusern, verdichteten Misch- und Wohngebieten und technischen Großinfrastrukturen besonders verwundbar für derartige Bedrohungen sind. Selbst wenn Terroranschläge für Städte keine völlig neue Bedrohung sind, so hat ihre Zahl seit den 1990er Jahren doch deutlich zugenommen. Tatsächliche und vermeintliche Bedrohungen gehen aber nicht nur von einzelnen Großschadensereignissen, die Weltstädte und Megametropolen betreffen, aus, sondern auch von alltäglicher Kriminalität. IuK-Technik gestützte Sicherheitstechnik (z. B. Videoüberwachung, Biometrie, RFID) soll derartige Gefahren abwenden, deren Auswirkungen abschwächen oder wenigsten die Verbrechensbekämpfung unterstützen. Demgegenüber stehen Befürchtungen von allgegenwärtiger Überwachung oder sozialer Ausgrenzung durch den Einsatz dieser Techniken. Obwohl es immer noch an einheitlicher städtischer Sicherheitspolitik mangelt, die die Anwendungsmöglichkeiten von Sicherheitstechnik gezielt einbezieht, entwickeln sich doch aus dem pragmatischen Handeln neue urbane Sicherheitsregimes. Stadtpolitik und Stadtverwaltung müssen vorurteilsfrei und gestützt auf Fakten zwischen den Potenzialen und Risiken der IuK-gestützten Sicherheitstechnik abwägen. Der Artikel möchte zu diesem Thema einen Beitrag leisten, indem er städtische Sicherheit als öffentliche Aufgabe beschreibt, beispielhaft IuK-gestützte Sicherheitstechniken sowie die technologischen und organisatorischen Konvergenzprozesse im urbanen Anwendungskontext darlegt und mögliche städtische Zukünfte unter veränderten städtischen Sicherheitsregimes skizziert.Sicherheit, Stadtpolitik, Videoüberwachung, Biometrie, RFID, public safety urban policy, video surveillance, biometrics, RFID

    Sozial-ökologische Konzepte, Modelle und Indikatoren nachhaltiger Entwicklung. Trends im Ressourcenverbrauch in Österreich

    Get PDF
    Schon jetzt verbraucht die Menschheit in einem Jahr etwa so viele Ressourcen, wie die Biosphäre in 1,2 Jahren produzieren kann. Mit anderen Worten: Die Menschheit verbraucht etwa 20 % mehr Ressourcen, als global nachhaltig wäre. Für die nächsten Jahrzehnte wird aber weltweit ein erhebliches Bevölkerungswachstum auf 9-11 Milliarden Menschen im Jahr 2050 vorausgesagt. Zudem lebt ein erheblicher Teil der Menschheit in Armut, Hunger und Elend – sozial und ökonomisch unhaltbare Zustände, deren Beseitigung jedenfalls neben beträchtlichen finanziellen Mitteln auch erhebliche Mengen an natürlichen Ressourcen verschlingen wird. Der Beitrag geht einerseits auf die Konzepte „gesellschaftlicher Stoffwechsel“ und „Kolonisierung“ ein und zeigt andererseits Trends im Ressourcenverbrauch Österreichs vor allem im Hinblick auf den Inlandskonsum von Materialien und Energie sowie auf die dafür nötige Flächeninanspruchnahme auf.Nachhaltigkeit, Interaktionsmodell, Ressourcenverbrauch, Entkopplung, Landnutzung
    corecore