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Kommentierte Bibliographie zur ArchÀologie Rheinhessens : Stand: 18.3.2010
Die Bibliographie soll nicht nur dem in und ĂŒber Rheinhessen arbeitenden Ar-chĂ€ologen ein Hilfsmittel sein, sondern wendet sich ganz besonders an archĂ€ologisch interessierte Heimatforscher. Sie ist nach Orten alphabetisch sortiert (von einigen Abweichungen wegen Eingemeindungen und Zusammenlegungen abgesehen). Es finden sich die den Verfassern bekannt gewordenen Publikationen (Monographien, AufsĂ€tze, KatalogbeitrĂ€ge etc.) zum jeweiligen Ort; wo aus dem Titel nicht klar hervorgeht, welchen Inhalts der bibliographierte Beitrag ist, wurde dies in eckigen Klammern angefĂŒgt. Mitunter wurden auch weitere Kommentare angebracht.rnDie Bibliographie ist ein laufendes Projekt; Aktualisierungen durch Aufnahme von Neuerscheinungen sowie Erfassen Ă€lterer Literatur werden als neue Versionen an dieser Stelle eingestellt werden
Religion in Vindonissa
Die vorliegende Arbeit untersucht, wo und wie die Legion sowie die Zivilbevölkerung von Vindonissa ihre Götter verehrten.
Im Lagerareal existierte neben dem Fahnenheiligtum /aedes zusĂ€tzlich ein Sakralbau an der Kreuzung der Hauptlagerstrassen â eine fĂŒr MilitĂ€ranlagen singulĂ€re Situation.
Nach Abzug der 11. Legion (101 n. Chr.) wurden die militÀrspezifischen Kultorte aufgehoben und transformiert. Die gallorömischen Sakralbauten ausserhalb des Lagers wurden erst dann ausgebaut.
Mit chronologisch, topographisch und nach Material aufgeschlĂŒsselten Analysen zu Gross- und Kleinplastik, KultgefĂ€ssen sowie Weihungen werden Kulthandlungen mit den verschiedenen Bevölkerungsgruppen in Verbindung gebracht
Religion in Vindonissa â Kultorte und Kulte im und um das Legionslager
Ein Legionslager als Ausgangspunkt fĂŒr eine Untersuchung zu Kultorten und Kulten Dank des sehr guten Forschungs- und Kenntnisstands bietet sich Vindonissa, das einzige kaiserzeitliche Legionslager im Gebiet der heutigen Schweiz, auch an fĂŒr die Erforschung von Fragestellungen, die sich etwas ausserhalb der Kernthemen der römischen MilitĂ€rarchĂ€ologie bewegen. Diese Arbeit untersucht das religiöse Leben von Vindonissa â sowohl der militĂ€rischen als auch der zivilen Siedlungsteile â vom 1. Jh. v. Chr. bis zum Ende des 3. Jh. n. Chr. Hauptziel ist es, das durch Kulthandlungen fassbare religiöse Leben von Vindonissa (Legionslager und Zivilsiedlung) im Kontext der historischen Entwicklung der Fundstelle vorzulegen und zu interpretieren. Im Vordergrund steht dabei die chronologische Entwicklung der Kultorte und Kulthandlungen mit besonderer BerĂŒcksichtigung der Ăbergangszeiten bei der Ankunft und beim Abzug der Legionen. Die Sakral- und Kultbauten von Vindonissa In Vindonissa bilden die principia mit der aedes den zentralen Kultort fĂŒr die militĂ€rische Gemeinschaft. Dies wird durch die Untersuchung zu deren Baugeschichte deutlich. Ab der Mitte des 1. Jh. n. Chr. finden bei den principia eine architektonische Entwicklung und ein Monumentalisierungsprozess statt, die auch in anderen Legionslagern zu beobachten sind. Die Kulthandlungen spielten sich in der Basilika oder im Hof der principia ab. SpĂ€testens ab der zweiten HĂ€lfte des 1. Jh. ist ein kleiner Antentempel an der Kreuzung der wichtigen Lagerstrassen belegt. Hiermit entsteht eine fĂŒr die MilitĂ€rarchitektur singulĂ€re Situation, die zu einer Abweichung in der Sakraltopografie von Vindonissa im Vergleich zu anderen Legionslagern fĂŒhrt. Extra muros kann die Errichtung der beiden gallorömischen Sakralbauten (Umgangstempel) an der westlichen beziehungsweise sĂŒdlichen Ausfallstrasse in die Zeit nach dem Abzug der 11. Legion datiert werden (2. Jh. n. Chr.). Weitere Manifestationen und Orte der rituellen Kommunikation FĂŒr die Identifikation der Kulthandlungen, deren Ăberreste nicht im Bereich der kanonischen Architektur deponiert wurden, wurden Fundkategorien der gesamten Fundstelle herangezogen, die nicht oder nicht nur aus Sakral- oder Kultbauten stammen, dennoch in Kultpraktiken Verwendung fanden (Kap. IV). Die Analyse dieser Kategorien und ihre Verteilung innerhalb der Fundstelle können folglich Hinweise zu weiteren Orten der rituellen Kommunikation liefern. Drei grössere Gruppen bilden hierbei die analytischen Kategorien: Erstens gross- und kleinplastische Erzeugnisse (die AdressatInnen), zweitens Kultinstrumente und KultgefĂ€sse und drittens die Ergebnisse der rituellen Kommunikation (inschriftlich festgehaltene Weihungen und rituelle Deponierungen). Das Spektrum der grossplastischen SteindenkmĂ€ler ist in Vindonissa auffallend klein. Metallstatuetten sind nur intra muros; Terrakotten sind intra und extra muros belegt. Unter den Metallstatuetten dominiert Merkur, bei den Terrakotten Venus. Bei den Kultinstrumenten und bei den KultgefĂ€ssen ist vor allem die chronologische Entwicklung der RĂ€ucherkelche und SchlangengefĂ€sse hervorzuheben. In Vindonissa sind RĂ€ucherkelche schon zur Zeit der 13. Legion zu registrieren. SchlangengefĂ€sse sind hingegen rarer und erst ab der 2. HĂ€lfte des 1. Jh. n. Chr. zu fassen. Mit ĂŒber 80 % sind RĂ€ucherkelche der in Vindonissa am hĂ€ufigsten fassbare Typ von KultgefĂ€ssen. Die inschriftlich festgehaltenen Weihungen erreichen ihren Höhepunkt in der zweiten HĂ€lfte des 1. Jh. n. Chr., wobei die Mehrheit der Weihungen Angehörigen des MilitĂ€rs zuzuschreiben ist. Die 11. Legion ist hierbei die am hĂ€ufigsten vertretene Gruppierung. Im Allgemeinen scheint das Medium der WeihealtĂ€re beim MilitĂ€r beliebt zu sein. Dank neueren Grabungsergebnissen ist es fĂŒr Vindonissa auch möglich, die PrĂ€senz von rituellen Deponierungen zu diskutieren. Im Bereich der Kontubernien befand sich eine Grube mit zwei Glöckchen und einem silbernen Miniaturtorques direkt unter den Fundamenten der 21. Legion; die Grube kann somit als Bauopfer gedeutet werden.Im Corpus der epigraphisch und ikonographisch fassbaren Gottheiten dominiert Mars (bei den Inschriften), Merkur (bei den Metallstatuetten) und Venus (bei den Terrakotten). Die Beliebtheit von Mars kann mit der Verbindung zum MilitĂ€r erklĂ€rt werden. Das Spektrum der in Vindonissa vertretenen Gottheiten gestaltet sich im Vergleich zu anderen Fundstellen ziemlich eng. Möglicherweise waren im 1. Jh. n. Chr. (als Vindonissa die grösste Ausdehnung erreichte) noch nicht alle Gottheiten im ikonographischen und im epigraphischen Repertoire vertreten. Generell sind die Verbreitungskarten der Statuen/Statuetten, Kultinstrumente/KultgefĂ€sse und Inschriften vorsichtig zu interpretieren. Abbrucharbeiten und Umlagerungsprozesse (etwa durch die Legionen selber oder in der «Nachlagerzeit») dĂŒrften die Verteilungen massgeblich beeinflusst haben. Areale mit Konzentrationen jener Kategorien werden somit einer befundkritischen Analyse unterzogen, um ihre Deutung als Kultort zu prĂŒfen (Kap. V). Im Nordosten des Legionslagers deuten die Befunde und Funde (u.a. kleinteilig zerschlagene Inschriften) weniger auf einen Sakral- oder Kultbau hin als auf den planmĂ€ssigen Abbruch eines solchen GebĂ€udes. Extra muros, im östlichen Teil der Zivilsiedlung sind ebenfalls nachlagerzeitliche Eingriffe in der Sakraltopografie zu beobachten: Zwei Inschriften wurden in einem kleinen Raum in der Zivilsiedlung Ost neu aufgestellt. An zwei topografisch prominenten Stellen wird zudem die PrĂ€senz von weiteren Kultorten postuliert. Der Fund eines Architekturfragments an einer Erhöhung ca. 600 m sĂŒdlich des Legionslagers macht die PrĂ€senz eines Sakralbaus plausibel. Diskutiert wird des Weiteren auch die Frequentierung von weiteren Orten der rituellen Kommunikation intra muros (valetudinarium, Thermen, scholae) und extra muros (Amphitheater, Campus). Mit der Konstruktion des Amphitheaters in der ersten HĂ€lfte des 1. Jh. n. Chr. wird ein Ort fĂŒr grössere Zuschauermengen geschaffen, wo unter anderem auch Kulthandlungen fĂŒr das Kaiserhaus inszeniert wurden. Vindonissa im Kontext der Entwicklung der Kultpraktiken in und um MilitĂ€ranlagen Die in Vindonissa fassbaren Kultorte und Kulte können mit den Entwicklungstendenzen der an anderen MilitĂ€rplĂ€tzen praktizierten Religionen verglichen werden. Bereits in den Legionslagern der spĂ€ten Republik und der augusteischen Zeit lassen sich Kulthandlungen ĂŒber die Architektur und ĂŒber das Fundmaterial fassen. Mit dem Aufkommen der dauerhaft angelegten Standlager im Verlaufe des 1. Jh. n. Chr. kommt die Praxis auf, inschriftlich festgehaltene Weihungen zu setzen. Dies wird in den folgenden zwei Jahrhunderten zu einer zunehmend hĂ€ufig zu beobachtenden Kulthandlung. Gleichzeitig kann an mehreren Standorten ein âMonumentalisierungsprozessâ an den reprĂ€sentativen Innenbauten â vor allem an den principia und Fahnenheilgtum/aedes â beobachtet werden. Die in anderen MilitĂ€rstandorten ĂŒbliche Praxis, Kaiserstatuen in den principia aufzustellen, ist in Vindonissa jedoch noch nicht belegt. Ausser dem Fahnenheiligtum/aedes ist keine standardisierte, reichsweite Sakralarchitektur in MilitĂ€ranlagen zu verzeichnen. Bislang einzigartig bleibt somit die PrĂ€senz des Sakralbaus im Lagerzentrum von Vindonissa, welcher in die Lagertopographie integriert wird. Ab dem 2. Jh. n. Chr. manifestieren sich lokale Kulte in Form der gallorömischen Sakralbauten im Bereich der Zivilsiedlungen. Auch wenn Vindonissa nach Abzug der 11. Legion nicht zu einem regionalen Zentrum wird, zeigt die Entwicklung der Kultorte, dass der Siedlung in dieser Periode noch immer eine gewisse Bedeutung beizumessen ist
Die Römer in Baden-WĂŒrttemberg
Vom Verlag zur elektronischen Veröffentlichung genehmigter Auszug des Handbuches der Baden-WĂŒrttembergischen Geschichte -1-, Allgemeine Geschichte, Teil 1, 'Von der Urzeit bis zum Ende der Staufer', Abschnitt 'Die Römer in Baden-WĂŒrttemberg', Verlag Klett-Cotta 2001
Mortariastempel von Vindonissa. Signierte ReibschĂŒsseln aus dem römischen Windisch
Die vorliegende Arbeit verzeichnet die gestempelten mortaria aus Vindonissa und untersucht, aus welchen Töpfereien LegionĂ€re wie Zivilisten ihre ReibschĂŒsseln bezogen. GegenwĂ€rtig liegen 121 beschriftete mortaria vor. Mehrheitlich wurden sie im SchutthĂŒgel und innerhalb des Legionslagers gefunden; aus den canabae legionis und aus GrĂ€bern liegen nur wenige vor. Diese Unterschiede in der Fundmenge sprechen entweder fĂŒr unterschiedliche Essgewohnheiten oder verweisen auf abweichende Vorlieben beim Erwerb gestempelter Markenware. Aus Italien (u.a. Campanien) stammen die frĂŒhesten Importe, danach folgen Produktionsorte in Gallien (Aoste und Coulanges-Mortillon). Zu einem spĂ€teren Zeitpunkt ĂŒbernehmen die nĂ€her gelegenen obergermanischen Töpfereien von Baden, Bern-Enge und Oberwinterthur die Versorgung des Marktes. Der MilitĂ€rtöpfer l. calvius aus der centuria des iustus und seine beiden wohl zivilen Kollegen pola merca(tor) und t. c. c. haben ihre ReibschĂŒsseln in Vindonissa â also «vor Ort» â hergestellt
Ziegel fĂŒr Vindonissa : die römischen Legionsziegeleien von Hunzenschwil-Rupperswil
Die vorliegende Untersuchung gibt einen vertieften Einblick in die Funktionsweise und Organisation der 14 km flussaufwÀrts von Vindonissa gelegenen tonverarbeitenden Betriebe.
â Errichtung des Ziegeleistandorts mit dem Ausbau des Legionslagers durch die 21. Legion um die Mitte des 1. Jh. n. Chr.
â «Industrielle» Produktion von Baukeramik auf einem grossflĂ€chigen Areal mit eigener Wasserversorgung, mehreren Hallenbauten, SchlĂ€mmbecken und Brennöfen
â Ăbernahme und Reorganisation des GelĂ€ndes durch die 11. Legion im letzten Viertel des 1. Jh. n. Chr.
â Kombinierte Herstellung von Bau- und GefĂ€sskeramik mit einem breiten Spektrum an Spezialformen fĂŒr Hypokaust- und Thermenanlagen
â Auflassung des Ziegeleiareals mit dem Abzug der 11. Legion im Jahr 101 n. Ch
Die römische Töpferei Bastion Sterntor / St. Maria in Bonn. Vergleichende Studie zu Töpferöfen fĂŒr Gebrauchskeramik -
Der Schwerpunkt des vorliegenden Textes ist die wissenschaftliche Bearbeitung der Ăberreste der römischen Töpferei, die 1996 auf dem GelĂ€nde der Bastion Sterntor / St. Maria in Bonn ausgegraben wurde. Hierbei werden die Ăfen im einzelnen beschrieben und nach technologischen Merkmalen klassifiziert. Die Datierung der Ăfen erfolgt ausschlieĂlich durch die Bestimmung der unmittelbar in Ofenelementen eingebauten Keramik. Das Produktionsspektrum der Töpferei wird anhand des Fundmaterials aus einer vollstĂ€ndig ausgegrabenen Arbeitsgrube eines Ofens vorgestellt. Nach einer Zusammenstellung der Töpferöfen im Bonner Stadtgebiet soll ein Vergleich von Brennanlagen aus Niedergermanien, Obergermanien und der Belgica AufschlĂŒsse ĂŒber die Ausformung römischer Ofentypen von der augusteischen Zeit bis in das 4. nachchristliche Jahrhundert bringen. Neben den Töpferöfen und dem zugehörigen Fundmaterial konnten aber auch Befunde aus dem 2. nachchristlichen Jahrhundert sowie aus dem 17. Jahrhundert und aus preuĂischer Zeit dokumentiert werden, wobei die beiden letzteren mit der Erbauung der Bastion, bzw. der der preuĂischen Haftanstalt, die ehemals auf der Bastion gestanden hat, zusammenhingen. Der Fundplatz konservierte insgesamt wichtige Stationen der Geschichte der Stadt Bonn bis in unsere Zeit. Innerhalb der Mauern einer frĂŒhneuzeitlichen Bastion hatte sich ein römischer Handwerksbetrieb in seinem ursprĂŒnglichen geologischen Umfeld unter einem preuĂischen GefĂ€ngnisbau erhalten. Da dieses historische Ensemble der Stadtentwicklung zum Opfer gefallen ist, soll vorliegende Arbeit auch leisten, die Geschichte dieses Platzes nachvollziehbar zu erhalten. Diesem Ansatz folgend werden zum besseren VerstĂ€ndnis der neuzeitlichen Befunde auch die historischen Quellen zum Fundort im Eingangskapitel ausfĂŒhrlich behandelt
Urbs, Arx, Metropolis und Civitas Regia. Untersuchungen zur Topographie der frĂŒhmittelalterlichen Stadt Regensburg
Lava rotary querns of âIron Age typeâ in Roman times
In Mayen the production of lava rotary querns of âIron Age typeâ continued from the late La TĂšne period into Julio-Claudian times. The lower quernstone possessed a domed grinding face and the upper stone was double concave in section. While the surfaces of these querns are usually pecked, late examples show a segmented radial grooving on the grinding surfaces. Handle sockets with elbow-shaped (L-shaped) perforation were already an innovation of the late Iron Age.
Since Augustan times âtypical Romanâ hand-mills were the main product of the Mayen quarries. They had a meta with a flat conical grinding surface and a catillus with a broad raised rim. The active surfaces were grooved for functional reasons. However, the upper side of the catillus and the sides of upper and lower stones were grooved for decoration, making these rotary querns a characteristic âbrandedâ product.
Most of the âIron Age typeâ quernstones of Early Imperial times are known from the Low Countries where they go under the name of Brillerij-type. A survey of these quernstones reveals several examples found to the southeast of this region. Even after the typical Roman hand mills became the dominant form, some âvintageâ Iron Age type querns were still produced for a special clientele. Though, so far, virtually no closely dated specimens are known from contexts after the Batavian revolt
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