3 research outputs found

    Gerechtigkeitsansprüche an Erwerbsarbeit in der "Vielfachkrise"

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    Mit Blick auf eine Vielzahl gesellschaftlicher Krisenphänomene treten an unterschiedlichen Orten "Legitimationsprobleme" auf. Die Frage, der die Arbeits- und Industriesoziologie verstärkt nachgehen sollte, wäre vor diesem Hintergrund, ob sich Legitimationsprobleme und -verluste auch in der Erwerbsarbeitssphäre feststellen lassen und ob die Arbeitenden auch dort "mehr Gerechtigkeit" und "gerechtere" Entscheidungsstrukturen einfordern. Das liefe auf eine erneute Intensivierung der Beschäftigung mit dem "Bewusstseinsthema" hinaus, allerdings mit neu ausgerichtetem Fokus: auf Gerechtigkeitsansprüche und Kritik an und in Erwerbsarbeit. Wie eine solche Forderung konzeptionell und methodisch eingelöst werden könnte, erprobt zurzeit ein SOFI/ISF-Forschungsprojekt, dessen Stoßrichtung skizziert wird.As consequence of a growing number of crisis phenomena in recent years, "legitimation problems" occur on different social sites and levels. Against this background, a question that should engage work and industrial sociology increasingly, is whether legitimation problems and losses of legitimacy can also be observed in the sphere of work and whether employees demand "more justice" and "just" decision-making structures as well. This suggests a renewed and intensified examination of the problematique of "consciousness" at work, but with a new focus on justice claims and critique in and on employment, work and labor relations. A new SOFI/ISF research project whose approach is outlined is currently testing how such an endeavor could conceptually and methodically be implemented

    Gerechtigkeitsansprüche an Erwerbsarbeit: ein Trendreport

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    Das große alte Thema der Gerechtigkeit erlebt aktuell eine neue Hochkonjunktur. Auch Erwerbsarbeit ist von jeher Gegenstand und Schauplatz von (Un)Gerechtigkeitsempfindungen, Urteilen, Debatten und Konflikten, kurz: von Kämpfen um Gerechtigkeit. Vor dem Hintergrund einer unübersichtlichen Debatte soll dieser Trendreport einen fokussierten Überblick über wichtige Trends der wissenschaftlichen theoretischen wie empirischen - Diskussion im Forschungsfeld "Gerechtigkeitsansprüche an Erwerbsarbeit" bieten. Er führt ein in die Diskussions und Befundlage zur Verteilungs und Verfahrensgerechtigkeit in Erwerbsorganisationen und auf Arbeitsmärkten. Im Fokus steht die Subjekt und Anspruchsperspektive, d.h. die (Un)Gerechtigkeitsempfindungen, Vorstellungen und Ansprüche von ArbeitnehmerInnen. Gerade hier, so wird gezeigt, zeichnen sich interessante Veränderungen der Forschungs und Diskussionslandschaft ab. Schließlich vermittelt auch der Blick auf ältere Forschungslinien wie den der industriesoziologischen "Bewusstseinsforschung" Anregungen für eine weiter zu führende Gerechtigkeitsdebatte

    Wie mit arbeitssoziologischer Forschung Praxis gestalten? Die arbeitssoziologische Forschung im Kontext der aktuellen Kontroverse um transformative Wissenschaft

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    Die arbeitssoziologische Forschung bewegt sich in ihrer Rolle als kritische Aufklärerin seit jeher an der Schnittstelle zwischen Wissenschaft und Praxis und ist in der Folge nie nur Beobachterin, sondern immer auch (Mit-)Gestalterin betrieblicher Praxis - und damit normativ. Obwohl in aktuellen Beiträgen Fragen der Gestaltung breit revitalisiert werden, bleibt eine genauere Klärung dessen, was unter "Gestaltung" zu verstehen ist, in der Arbeits- und Industriesoziologie (AIS) überraschenderweise bislang noch aus. Der Beitrag nimmt sich genau dieser Leerstelle an und entwickelt dabei die These, dass die AIS nicht nur mit einem aufklärerischen Verständnis von Gestaltung operiert, sondern mit einem normativ-aktivierenden. Gerade weil aber wissenschaftliche Resonanz auch davon abhängig ist, wie Wissenschaftskommunikation gegenüber jenen Adressat:innen gelingen kann, die nicht mit den eigenen Wertvorstellungen übereinstimmen, schließt sich hieran die Frage nach möglichen Weiterentwicklungen des bestehenden Verständnisses von Gestaltung an.In its role as enlightener, research in the sociology of work (AIS) has always moved at the interface between science and practice and, as a consequence, is never merely an observer but always also a (co-)shaper of workplace - and thus normative. Although questions of social shaping of technology are widely revitalized in recent contributions, a more precise clarification of what is to be understood by "shaping" has surprisingly been lacking in AIS so far. This article addresses precisely this void, developing the thesis that AIS operates not only with an enlightenment understanding of shaping, but with a normative-activist one. Precisely because scientific resonance also depends on how science communication can succeed with regard to those addressees who do not agree with one's own values, the question of possible further developments of the existing understanding of shaping follows
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