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Weber, Heinrich E. (1995): Flora von SĂĽdwest-Niedersachsen und dem benachbarten Westfalen
Gute Regionalfloren erfreuten sich in der Vergangenheit manchmal erst dann der verdienten Wertschätzung, wenn sie im Handel vergriffen waren. Die neue südwest-niedersächsische Flora von Weber stellt ihre Vorbilder noch in den Schatten und ist trotz ihres zarten Alters bereits jetzt ein wissenschaftlicher und bibliophiler Schatz. Allen Interessierten kann sie daher nur wärmstens empfohlen werden
Zerbrochene Schönheit: Essays über Kunst, Ästhetik und Behinderung
Je mehr wir in der Moderne ankommen, umso stärker wirkt die Gleichung zwischen Kunst und Behinderung - bis Kunst kaum mehr ohne den Schatten der Behinderung wahrgenommen werden kann. Tatsächlich ist diese Gleichung so stark, dass wir Schwierigkeiten haben, Kunstwerke der Vergangenheit nicht nach Maßgabe moderner Bilder von Behinderung zu sehen. Die Essays konzipieren dagegen Kunst als einen Bereich, in dem Behinderung einen eigenständigen ästhetischen Wert besitzt
Inszeniertes Vergessen : Boltanski und die literarische Imagination
Mehrere Werke Christian Boltanskis zitieren das Arrangement der Photowand mit den Bildern von Familienangehörigen. Ein Beispiel dafür ist die Installation "Album de photos de la famille D. entre 1939 et 1964" (1971): Rund 180 Schwarzweiß-Familienaufnahmen aus dem Besitz von Boltanskis Freund Marcel Durand wurden abphotographiert, geordnet und ohne Kommentar aufgehängt. Doch wer diese Installation betrachtet, kennt – anders als die korsischen Trauernden in der Gesellschaft ihrer photographierten Ahnen-Gespenster – die dargestellten Personen nicht. Sie haben für uns keine Namen, keinen Status, keine Geschichten. Die Installation steht metaphorisch für ein beliebiges Familien-Gedächtnis, hat eben darum aber keine memoriale Kraft. In einem Selbstkommentar bekräftigt der Künstler, dass es ihm nicht darum ging, einer bestimmten Familie ein Denkmal zu errichten, die Gesichter bestimmter Personen aus der Vergangenheit in die Gegenwart ›blicken‹ zu lassen. Im Gegenteil stehe hier eine Familienphotosammlung für alle möglichen anderen, und Voraussetzung dafür sei die Unbestimmtheit der Abgebildeten: »Warum es gerade dieses Album sein musste? Durand ist ein echter Franzose, trägt den geläufigsten Namen Frankreichs und hat eine total normale Kindheit erlebt – anscheinend. Natürlich hätte ich auch mein eigenes Fotoalbum nehmen können. Aber das wäre viel zu speziell gewesen. Deshalb habe ich ein völlig austauschbares Album ausgewählt.
Zerbrochene Schönheit
Je mehr wir in der Moderne ankommen, umso stärker wirkt die Gleichung zwischen Kunst und Behinderung - bis Kunst kaum mehr ohne den Schatten der Behinderung wahrgenommen werden kann. Tatsächlich ist diese Gleichung so stark, dass wir Schwierigkeiten haben, Kunstwerke der Vergangenheit nicht nach Maßgabe moderner Bilder von Behinderung zu sehen. Die Essays von Tobin Siebers konzipieren dagegen Kunst als einen Bereich, in dem Behinderung einen eigenständigen ästhetischen Wert besitzt
Schatten der Vergangenheit : Nazi-Deutschland, Holocaust und der Nahostkonflikt
Welche außenpolitischen Konsequenzen ergeben sich aus dem Holocaust und dem Zweiten Weltkrieg für Deutschland? Hätte es ohne die Shoah vielleicht gar keine israelische Staatsgründung gegeben? Wäre Deutschland dann historisch sozusagen doppelt verantwortlich – für das Schicksal der Juden und der Palästinenser?
Gert Krell versucht Licht in das Dickicht von Ursachen, Folgen und Verantwortung zu bringen. Er zeigt Zusammenhänge zwischen NS-Zeit und Nahost-Konflikt auf, und zwar auf beiden Seiten, d.h. er geht auch auf die Verbindung zwischen Hitler-Deutschland und Teilen der arabischen Welt ein. Der Autor betont aber auch, dass die Grundkonstellation des Nahostkonflikts älter ist als die NS-Zeit und die damit verbundene Verantwortung Deutschlands für die Verfolgung und Ermordung von Millionen Juden.
Nach einer gründlichen Analyse sowohl geschichtlicher als auch aktueller Dimensionen empfiehlt Gert Krell, aus den verschiedenen deutschen und europäischen Anteilen in der historischen Mitverantwortung für den Nahost-Konflikt die Konsequenz zu ziehen, mit Nachdruck den Friedensprozess im Nahen Osten zu unterstützen, zum Beispiel diplomatisch oder bei der aktiven Friedenssicherung. Dieser Friedensprozess solle Israel und Palästinenser zu einem historischen Kompromiss führen, der die Leidensgeschichte beider Seiten anerkenne. Eine solche Perspektive erfordere auch, zu Verhaltensweisen beider Seiten auf Distanz zu gehen, die diesem Kompromiss entgegenstehen
Der Dichter als Erlöser : poetischer Messianismus in einem späten Gedicht des Novalis
Das literarische Werk des Novalis umkreist mit nahezu einzigartiger Intensität das Wesen der romantischen Dichtung. Nicht nur der Heinrich von Ofterdingen läßt sich als komplexes und kunstvolles autopoetisches Manifest interpretieren. Auch die Lehrlinge zu Sais sowie verschiedene Gedichte thematisieren wiederholt poetologische Fragen, die nicht selten mit geschichtsphilosophischen Spe-kulationen korrelieren. Da der Poesie eine weltverwandelnde und zeitaufhebende Dimension zugeschrieben wird, rückt die Reflexion über ihr Wesen häufig in einen eschatologischen Horizont. Der Dichter trägt im Werk des Novalis die Züge des antiken Sängers Orpheus. Wie dieser tritt er als mächtiger Magier auf, der die Gesetze von Raum und Zeit außer Kraft setzt, entlegenste Wirklichkeitsbereiche miteinander verbindet und alle Geschöpfe in einen umfassenden Dialog eintreten läßt. Das poetologische Gedicht Wenn nicht mehr Zahlen und Figuren gehört in den Kontext des Heinrich von Ofterdingen und ist vermutlich in den Sommermonaten des Jahres 1800 entstanden. Wie ein Brennglas bündelt es die unterschiedlichen Überlegungen des Novalis zum Wesen sowie zur Funktion der Dichtkunst. Da es poetologische und geschichtsphilosophische Aspekte eng miteinander verknüpft, muß zunächst das triadische Geschichtsmodell des Novalis sowie seine Auffassung vom historisch-eschatologischen Auftrag des Dichters skizziert werden
Mitleidsökonomie
Im bundesdeutschen Kontext hat sich parallel und in Verschränkung zur sozialstaatlichen Armutsbekämpfung in der jüngeren Vergangenheit ein spendenbasiertes System der Armenhilfe etabliert: In der "neuen Mitleidsökonomie" geben Tafeln oder Kleiderkammern überschüssige Waren an eine wachsende Zahl bedürftiger Personen weiter. Millionen nutzen diese Angebote, um über die Runden zu kommen. So ist ein Schatten des Wohlfahrtsstaats entstanden, in dem Menschen auf die Spenden und das Mitleid Anderer angewiesen sind - ohne ein Recht auf verlässliche Hilfe zu haben. (DIPF/Orig.
Die langen Schatten von Krieg und Verfolgung : Kriegskinder in Psychoanalysen - Beobachtungen und Berichte aus einer umfassenden Studie
Wer als Kind den Zweiten Weltkrieg miterlebt hat, kann diese intensiven und lebensbedrohlichen Erlebnisse oft auch als Erwachsener nicht ausblenden – sie überschatten sein Leben weiter, auch ohne dass es dem Betroffenen selbst bewusst sein muss. In einer Studie der Deutschen Psychoanalytischen Vereinigung unter der Leitung der Direktorin des Frankfurter Sigmund-Freud-Instituts, Prof. Dr. Marianne Leuzinger-Bohleber, wurden 401 Patientinnen und Patienten nachuntersucht, die zwischen 1990 und 1993 ihre psychoanalytische Langzeitbehandlung beendet hatten. Das Forscherteam ist unerwartet häufig und dramatisch den Schatten des Zweiten Weltkriegs begegnet: Bei mehr als der Hälfte der untersuchten Personen, bei 54 Prozent, hat die zivilisatorische Katastrophe in Deutschland die gesamte Lebensgeschichte bestimmt und Jahrzehnte nach dem Zusammenbruch des Nationalsozialistischen Regimes mit dazu beigetragen, dass sie psychotherapeutische Hilfe suchten
Die Finsternis der Vergangenheit in Ene Mihkelsons Roman Katkuhaud (Pestgrab, 2007)
The Eclipse of the Past in Ene Mihkelson’s novel Katkuhaud (The Plague Grave, 2007). The latest novel Katkuhaud of Ene Mihkelson picks up the image of the Bronze Soldier to illustrate the complex problem of remembering the (Soviet) past in Estonia. Katkuhaud was published at the beginning of May 2007, only a few weeks after the removal of a Soviet monument, the so-called Bronze Soldier, and the street riots accompanying this. The novel begins with the description of this monument in the Tallinn city centre being surrounded with the police barrier tape. The Bronze Soldier was erected in September 1947 as a monument to the fallen Soviet soldiers who “liberated” Tallinn in 1945 from the German occupation. In the Estonian version of events this was not liberation but re-occupation. Mihkelson’s novel deals with remembering and coming to terms with the past on a personal, national and international level. In Estonia and in some other Eastern European countries the end of the Second World War and the defeat of the Nazi Germany did not mean a new beginning but more Stalinist repressions. In their case the Aufarbeitung, dealing with and making sense of the past, is rather belated. The novel is especially concerned with the problem of remembering and the different personal narratives this involves. The symbolism of the police tape at the beginning of the book develops into a metaphor for internal and external darkness, the incurable national dysfunction, the legacy of the Soviet past
Die Anfänge der Bundesrepublik, die Aufarbeitung der NS-Vergangenheit und die Fernwirkungen für heute
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