983 research outputs found

    Wie lässt sich die Ungleichheit der Bildungschancen verringern?

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    In allen nationalen und internationalen Schülerleistungstests erweist sich nahezu ausnahmslos der familiäre Hintergrund der Schülerinnen und Schüler als der bei weitem stärkste Einflussfaktor auf ihre erzielten Leistungen. Daher befasst sich der vorliegende vierte und letzte Beitrag zum Abschluss der Serie "Ökonomische Beiträge zur Schuldebatte" mit der Frage, welchen Einfluss die Bildungspolitik auf die Gleichheit von Bildungschancen ausüben kann. Dazu werden Ergebnisse mikroökonometrischer Studien anhand internationaler Schülerleistungstests vorgestellt, welche nun den Bestimmungsgründen für internationale Unterschiede in der Ungleichheit der Bildungschancen für Kinder mit unterschiedlichen familiären Hintergründen nachgehen. Es zeigt sich, dass der Leistungsunterschied zwischen Kindern gut ausgebildeter Eltern und Kindern aus bildungsferneren Schichten in Ländern mit einem ausgebauten System frühkindlicher Bildung und mit einer später einsetzenden Selektion in unterschiedliche Schultypen systematisch geringer ist - ohne dass dort das Leistungsniveau niedriger wäre. Demgegenüber findet die Untersuchung keinen systematischen Zusammenhang zwischen Ganztagsschulsystemen und der Leistungsungleichheit.Bildungschancen, Familie, Bildungspolitik, Schüler, Vergleich, OECD-Staaten, Deutschland

    Wie Europäisierungs- und Globalisierungsprozesse die Reproduktion sozialer Ungleichheiten verändern

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    Die Bildungssoziologie hat in einer Vielzahl von Studien gezeigt, dass nicht nur der Übergang von der Schule zur Hochschule, sondern auch die Wahl vor allem prestigereicher Studienfächer – wie z.B. Medizin – vom sozialen Hintergrund der Eltern geprägt wird. Da die Vergabe der Studienplätze in der Medizin aber in erster Linie von den Leistungen der Schüler gemessen durch die Abiturnote abhängig ist, wirkt sich der soziale Hintergrund nur vermittelt über die Abiturleistungen auf die Möglichkeit aus, Medizin zu studieren. Im Kontext von Globalisierungs- und Europäisierungsprozessen haben sich die Möglichkeiten, auch ohne sehr gute Abiturleistungen Medizin zu studieren, verändert. In einigen, vor allem mittel- und osteuropäischen Ländern sind medizinische Fakultäten entstanden, die ein Medizinstudium in deutscher oder englischer Sprache anbieten. Die Studienabschlüsse werden europaweit und damit auch in Deutschland anerkannt. Im Unterschied zu einem Medizinstudium in Deutschland ist der Zugang zu den ausländischen Universitäten aber nicht von der Abiturnote abhängig, sondern von der Fähigkeit, hohe Studiengebühren bezahlen zu können. Der Artikel vergleicht den sozialen Hintergrund von Medizinstudierenden in Deutschland mit deutschen Medizinstudierenden in Ungarn. Die Analyse zeigt, dass der Anteil der Studierenden, die aus höheren Schichten kommen, in Ungarn nochmals deutlich höher ist, als bei deutschen Medizinstudierenden. Das Studium in Ungarn dient vor allem der unmittelbaren Reproduktion des Berufes der Eltern: Bei 57,6% der deutschen Studierenden in Ungarn übt eines der Elternteile selbst den Arztberuf aus. Das Beispiel des Medizinstudiums im Ausland illustriert dabei ein allgemeines Phänomen. Europäisierungs- und Globalisierungsprozesse haben die Möglichkeiten der Reproduktion sozialer Ungleichheit verändert; es sind vor allem die oberen Schichten, die von der nationalstaatlichen Öffnung profitieren. Der Fall des Medizinstudiums deutscher Studierender im Ausland illustriert, wie unter veränderten Rahmenbedingungen das ökonomische Kapital der Eltern unmittelbar in die Chance des Kindes, ein knappes Bildungszertifikat (kulturelle Kapital) zu erwerben, konvertiert werden kann

    Chancengleichheit im Schulsystem: Internationale deskriptive Evidenz und mögliche Bestimmungsfaktoren

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    Mikroökonometrische Schätzungen anhand internationaler Schülerleistungstests zeigen,dass das Ausmaß, in dem Schülerleistungen mit dem familiären Hintergrund variieren,international sehr unterschiedlich ist. So weisen etwa Frankreich und Kanada wesentlichausgeglichenere Bildungschancen für Kinder unterschiedlicher familiärer Herkunft aufals Deutschland und Großbritannien. Verschiedene empirische Identifikationsstrategienbelegen, dass Schulsysteme mit späterer Mehrgliedrigkeit und einem umfassenderenVorschulsystem systematisch ausgeglichenere Bildungschancen bieten. Dagegen findetsich kein systematischer Zusammenhang der Chancengleichheit mit Ganztagsschulsystemen,dem Ausgabenniveau oder der Durchschnittsleistung.Chancengleichheit, Bildungsökonomik, Schülerleistungen, TIMSS, familiärer Hintergrund, soziale Selektivität, Mehrgliedrigkeit, Vorschulsystem

    Chancengleichheit im Schulsystem: Internationale deskriptive Evidenz und mögliche Bestimmungsfaktoren

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    Mikroökonometrische Schätzungen anhand internationaler Schülerleistungstests zeigen,dass das Ausmaß, in dem Schülerleistungen mit dem familiären Hintergrund variieren,international sehr unterschiedlich ist. So weisen etwa Frankreich und Kanada wesentlichausgeglichenere Bildungschancen für Kinder unterschiedlicher familiärer Herkunft aufals Deutschland und Großbritannien. Verschiedene empirische Identifikationsstrategienbelegen, dass Schulsysteme mit späterer Mehrgliedrigkeit und einem umfassenderenVorschulsystem systematisch ausgeglichenere Bildungschancen bieten. Dagegen findetsich kein systematischer Zusammenhang der Chancengleichheit mit Ganztagsschulsystemen,dem Ausgabenniveau oder der Durchschnittsleistung

    Unterschiedliche Risikopotentiale für Währungsturbulenzen in Mittel- und Osteuropa

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    Empirisch gestützte Indikatorensysteme wie der Signalansatz können auf eine einfache und transparente Art Risikopotentiale für Währungsturbulenzen aufzeigen. Eine Anwendung des Signalansatzes auf verschiedene Währungskrisen in Mittel- und Osteuropa zeigt, dass die Krisen von nichtdurchhaltbaren Entwicklungen getrieben wurden und nicht das Resultat von Ansteckungseffekten sind. Zusätzlich wird ein Ausblick auf das momentan bestehende Krisenpotential der Region vorgenommen.

    Armut in Europa

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    In Europa weisen Schweden, Dänemark, Finnland, Luxemburg, die Niederlande und mit leichtem Abstand Österreich die niedrigsten Armutsquoten auf. Die größten Armutsprobleme haben Lettland, Griechenland, Bulgarien und Rumänien. Bei fast allen Messgrößen hängen Armutsbetroffenheit und Einkommenshöhe eng zusammen. Alle Armutsindikatoren identifizieren Alleinstehende, Personen mit Migrationshintergrund und vor allem Alleinerziehende und Arbeitslose als besondere Problemgruppen. Bei der Betrachtung von konsistenter Armut oder materieller Entbehrung wird die Relevanz des Arbeitsmarktes noch wesentlich deutlicher. Deutschland belegt auf Basis verschiedener Armutskriterien eine Platzierung im vorderen Mittelfeld. Nur bei der sogenannten konsistenten Armut schneidet Deutschland schlechter ab als der Durchschnitt der EU-15

    Europa neu gedacht: der Europazug: ein Projekt des MitOst e.V., der Deutschen Gesellschaft für Auswärtige Politik und der Edith-Stein-Gesellschaft Breslau

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    "Die Idee von Europa brachte im Frühjahr dieses Jahres 100 junge Menschen aus sieben Mitgliedstaaten der EU, Vertreter aus Politik, Ministerialverwaltung, Medien und Wirtschaft zusammen. Gemeinsam durchreisten sie im 'Europazug' in acht Tagen sieben Länder der EU. Unterwegs fanden im Zug Politische Salongespräche mit geladenen Referenten statt und in jedem Land wurde gemeinsam mit der Bevölkerung ein 'Europafestival' mit kulturellen und europapolitischen Veranstaltungen gefeiert. Europa wurde in einer Vielzahl von Diskussionen 'neu gedacht' und gemeinsam im Europazug 'erfahren'. Am 01. Mai 2006, zum zweiten Jahrestag der EU-Osterweiterung wurden die Ergebnisse dieses Großprojekts im Rahmen einer Europakonferenz der Öffentlichkeit vorgestellt. Der nun erschienene DGAPbericht bietet eine Gesamtdarstellung des u.a. von der EU-Kommission geförderten Projekts und geht insbesondere auf die Inhalte und Ergebnisse der von der DGAP organisierten 'Politischen Salongespräche' ein." (Autorenreferat

    Wie sozial ist Europa? Eine Kurzstudie zur sozialen Lage in der EU

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    Die Sozialpolitik der EU wird von Schlagworten wie ' soziale Gerechtigkeit', 'soziale Kohäsion' und 'europäisches Sozialmodell' beherrscht. Über den Inhalt dieses Sozialmodells herrscht jedoch keine Einigkeit. Defizitär ist auch das empirische Wissenüber die soziale Lage in den alten und neuen Mitgliedstaaten. Hier setzt die Kurzstudie 'Wie sozial ist Europa?' an, die vom Thinktank berlinpolis im Auftrag der Hans Böckler Stiftung erarbeitet worden ist. Die Sozialwissenschaftler Jeppe Fisker Jörgensen und Jochen Schulz zur Wiesch haben 35 Sozialindikatoren aus den Bereichen Einkommen und soziale Absicherung, Arbeitsmarkt, Bildungschancen, Geschlechtergleichstellung und Generationenverhältnis zusammengetragen und alle 25 EU-Staaten einem mehrstufigen Ranking unterzogen. Im Gesamtranking landet Dänemark auf Platz 1, während sich Deutschland als ein Land mit ähnlich hohen Ausgaben für den Sozialschutz nur auf einem miserablen 21. Platz wieder findet. Aber auch die Spitzenreiter der EU haben auf einzelnen Feldern Reformbedarf: So öffnet sich z.B. in Irland die Einkommensschere bei geringem Sozialschutz immer mehr, und in Schweden und Finnland ist die Jugendarbeitslosigkeitüberraschend hoch. Welchen Beitrag kann die Studie zur Diskussion um das europäische Sozialmodell leisten? Wenn man den Status Quo oder gar ein allmähliches Race to the Bottom für unerwünscht hält, so bedarf es nach Meinung der Autoren weitergehender europäischer Initiativen. Angesichts beträchtlicher Unterschiede zwischen den Mitgliedstaaten und einer fortdauernden Autonomie der nationalen Sozialpolitiken schlagen sie eine Weiterentwicklung der 'Methode der offenen Koordination' zu einem Benchmarking-Verfahren vor, das schrittweise zu einen verbindlichen Zielkorridor für alle EU-Länder führt und diesen mit Anreizen und Sanktionen versieht. Für die deutsche EU-Ratspräsidentschaft im ersten Halbjahr 2007 könnte das europäische Sozialmodell ein gewichtiges Thema werden

    Wettbewerb durch öffentliche Finanzierung von Schulen in freier Trägerschaft als wichtiger Ansatzpunkt zur Verbesserung des Schulsystems

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    Trotz leichter und begrüßenswerter Verbesserungen belegen die kürzlich veröffentlichten neuesten PISA-Ergebnisse, dass es bei den Leistungen der deutschen Schülerinnen und Schüler im internationalen Vergleich seit der ersten PISA-Studie aus dem Jahr 2000 nicht den »großen Ruck« gegeben hat. »Deutschlands Schüler stecken im Mittelmaß fest«, titelte beispielsweise die Welt, und an der geringen Chancengleichheit für Kinder mit unterschiedlicher sozioökonomischer Herkunft hat sich wenig getan. Um die deutschen Schülerleistungen in die weltweite Spitzengruppe zu bringen, sind sicherlich noch viele Reformanstrengungen im Vorschul- und Schulbereich nötig. Es gibt zwar nicht die eine »Silver Bullet«, mit der alle Probleme auf einmal aus der Welt geschafft werden könnten. Aber die international vergleichende Forschung zeigt, dass ein zentraler – und quantitativ vielleicht der wichtigste – Ansatzpunkt sowohl für ein hohes Leistungsniveau als auch für ausgeglichene Bildungschancen im Wettbewerb zwischen den Bildungseinrichtungen liegt, der durch Wahlfreiheit für die Eltern und freie Trägerschaft der Schulen bei öffentlicher Finanzierung entsteht.Schule Vergleich Öffentliche Finanzwirtschaft Wettbewerb Bildungschancen Privatschule Deutschland
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