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Begabungsförderung in der Lehrer/innenbildung - Voraussetzungen und Rahmenbedingungen
Das vorliegende Dokument ergänzt die Buchversion der Dissertationsschrift "Begabungsförderung in der Lehrer/innenbildung - Voraussetzungen und Rahmenbedingungen" (ISBN 978-3-643-50770-9), in der aus ökonomischen Gründen auf die Darstellung vieler Tabellen und Abbildungen verzichtet wurde.
Titel der Dissertation:
Begabungsförderung in der Lehrer/innenbildung - Voraussetzungen und Rahmenbedingungen
Eine empirische Untersuchung an den Pädagogischen Hochschulen Österreichs
Ausgangslage
Im Rahmen des Professionalisierungsprozesses sollen angehende Lehrer/innen auf die Vielfalt der Menschen und ihre unterschiedlichen Lernmöglichkeiten vorbereitet werden. Professionelle Lernbegleitung bedarf deshalb eines Perpektivenwechsels auf die Passung der Schule an die Kinder - und nicht umgekehrt. Dies bedarf jedoch einer methodischen und systematischen Reflexion über Bedingungen und Grenzen begabungsfördernder Lernumwelten in der (Grund) Schule im Rahmen von Bildung und Erziehung. Die Qualität der Lehrer/innenbildung könnte damit entscheidenden Einfluss auf den öffentlichen Wertediskurs - durch die Vernetzung von Studierenden, Lehrenden der Universität und der Schulen, Ministerien, Schuladministration und Öffentlichkeit - über alle Schularten hinweg gewinnen.
Der Fokus dieser Arbeit nimmt einen Aspekt auf, der in der Professionsforschung bislang völlig unterrepräsentiert ist, nämlich die Frage der pädagogischen Begabungsförderung im Sinne eines prinzipiellen pädagogischen Anspruchs für Lehren und Lernen sowie die dafür notwendigen Haltungen und Einstellungen von Lehrkräften. Obwohl zahlreiche anerkannte und aktuelle Unterrichtsmodelle auf die verschiedenen Ansätze der Begabungsförderung Bezug nehmen (vgl. Fischer 2008, Schenz 2012), scheint diese Erkenntnis auf Professionsebene für pädagogisches Handeln kaum Niederschlag zu finden.
Zielsetzung der Studie
Eine Begründung für die fehlende Umsetzung von Begabungsförderung könnte die fehlende empirische Absicherung des Zusammenhangs von professioneller Haltung und pädagogischer Begabungsförderung sein.
Mit der vorliegenden quantitativen Studie wird zum einen ein aktuelles Bild der Begabungsförderungslandschaft an Österreichs Pädagogischen Hochschulen gezeichnet, zum anderen werden anhand des Rahmenmodells Begabungsfördernder Lernumgebungen (vgl. Müller 2015) Zusammenhänge zwischen den unterschiedlichen Bereichen aufgezeigt, die für professionelles pädagogisches Handeln unter der Maßgabe von normativen Maximen beruflichen Handelns unabdingbar sind.
Grundlegende Forschungsfragen dazu waren: Wie und in welchem Ausmaß wird im Rahmen der Lehrer/innenbildung an den Pädagogischen Hochschulen begabungsfördernder Unterricht umgesetzt? Wie stehen Hochschullehrpersonen zum Thema Begabungsförderung? Erfüllen die Pädagogischen Hochschulen Österreichs die Kriterien einer begabungsfördernden Institution?
Methodisches Vorgehen
Anhand vorliegender Instrumente zur Evaluierung des eigenen Unterrichts im Bereich der Pflichtschulen (Steenbuck/Quitmann/Esser, 2011; Helmke, 2012; Jerusalem/ Drössler/ Kleine/Klein-Heßling/Mittag/Röder, 2009; Scardamaglia/Bereiter, 2002) wurde ein 53 Items umfassender quantitativer Fragebogen entwickelt und einem Pretest unterzogen (N=166). Im Anschluss an die erfolgreiche Reliabilitätsprüfung (vgl. Bortz / Döring 2006, S. 355) wurde dieser zur Hauptuntersuchung herangezogen und die Lehrenden aller österreichischen Pädagogischen Hochschulen zur Teilnahme an der Online-Befragung eingeladen (N=553). Die anschließende statistische Auswertung erfolgte mittels SPSS 22.
Die einzelnen Hypothesen wurden je nach Hypothesenart mit unterschiedlichen Verfahren überprüft. Unterschiedshypothesen wurden mittels t-Test (vgl. Bortz 1999, S. 139) bzw. einfaktorieller Varianzanalyse (ANOVA) auf Signifikanz untersucht. Mittels des Korrelationskoeffizienten nach Pearson wurden die Zusammenhangshypothesen überprüft.
Ergebnisse
Bei den demografischen Daten handelt es sich mit Ausnahme des Alters der befragten Personengruppe um eine rechtsschiefe Verteilung der Daten, die mit Werten deutlich unter 1 aber als moderat zu bezeichnen ist (Miles & Shevlin 2001, S. 74).
Anhand der Ergebnisse lässt sich die subjektive Einschätzung hinsichtlich der Umsetzung von Begabungsförderndem Unterricht im Rahmen der Lehrer/innenbildung an den Pädagogischen Hochschulen aus Sicht der Lehrenden sehr positiv beschreiben. Die Lehrenden machen in allen Bereichen, die nach Maßgabe der vorliegenden Dissertationsschrift einen Begabungsfördernden Unterricht kennzeichnen, Angaben, die darauf schließen lassen, dass Begabungsfördernder Unterricht im Rahmen der Lehrer/innenbildung bereits entsprechend umgesetzt wird. Differenzierung und Individualisierung sind im Unterricht der Pädagogischen Hochschulen demnach ebenso verankert wie Selbstbestimmtes Lernen und Selbstwirksamkeitserwartung.
Anders dagegen die Einschätzung der Lehrenden zur inhaltlichen Präsenz des Themas. Es zeigte sich deutlich, dass das Thema nur dann Inhalt von Lehrveranstaltungen ist, wenn die Lehrenden die Bedeutung des Begriffes Begabungsförderung für sich geklärt haben und auch inhaltlich darüber Bescheid wissen. Zudem ist nach den Angaben der Lehrenden eine hinreichende facheinschlägige Fortbildung Voraussetzung für die inhaltliche und strukturelle Umsetzung des Themas im Rahmen der Lehre. Dafür wiederum wird eine begabungsfördernde Grundhaltung vorausgesetzt, die nach den Ergebnissen der Untersuchung zwischen den einzelnen Gruppen an Lehrenden deutlich schwankt, was sich wiederum auf den Besuch facheinschlägiger Fortbildungen auswirkt.
In der untersuchten Stichprobe lassen sich sogar signifikante Unterschiede hinsichtlich der Durchführung Begabungsfördernden Unterrichts zwischen den einzelnen Domänen feststellen. Überraschend war auch die unterschiedliche Einschätzung der Hochschulen als Begabungsfördernde Institution von Lehrenden unterschiedlicher Dienstverhältnisse.
Martina Müller, MA
Lehrende, Forschende und Leiterin der ARGE Begabungsförderung an der PPHDL.
Specialist in Gifted Education.
Lehrende in der Fort- und Weiterbildung.
Forschungsschwerpunkte: Begabungsförderung in Unterricht und Lehre
Kontakt: [email protected]
Das ECHA-Zertifikat - Wegbereiter von Begabungs- und Begabtenförderung in der Sekundarstufe I des österreichischen Bildungssystems: Ergebnisse einer Studie
Begabungs- und Begabtenförderung gewinnt im österreichischen Bildungssystem zu-nehmend an Bedeutung. Mit dem ECHA-Zertifikat existiert für diesen Bereich ein Weiterbildungsformat, in dem sich Lehrpersonen zu Specialists in Gifted Education ausbilden lassen können. Die Wirksamkeit dieses Lehrgangs wird in vorliegender Arbeit untersucht.
Ausgehend vom Begabungsbegriff, welcher als ein dynamischer und multidimensiona-ler verstanden wird, werden der Arbeit zugrundeliegende Modelle vorgestellt. Es folgt eine Beschreibung der Sekundarstufe I des österreichischen Bildungssystems mit einer detaillierten Vorstellung des ECHA-Zertifikats. Im Anschluss werden die zentralen Merkmale schulischer Begabungs- und Begabtenförderung – begabungsfördernde Lehrperson, begabungsfördernder Unterricht und begabungsfördernde Schule – thematisiert. Den Abschluss des theoretischen Teils bilden die Darstellung des aktuellen Forschungsstands zur Wirksamkeit von Lehrer*innen-Fort- und Weiterbildung sowie die Ableitung der Hypothesen.
Im empirischen Teil kommt im Quasiexperiment ein hybrides Forschungsdesign zum Einsatz. Dessen ersten, quantitativen Forschungsteil bildet eine Längsschnittstudie in Form einer Fragebogenuntersuchung. Dabei werden die Teilnehmenden der ECHA-Lehrgänge der PH Niederösterreich und der PH Steiermark als Versuchsgruppe sowie die Lehrpersonen einer Schule der Sekundarstufe I als Vergleichsgruppe befragt. Im daran anschließenden qualitativen Forschungsteil erfolgt eine Befragung typischer Repräsentant*innen der quantitativen Untersuchung mittels leitfadengestützter Interviews.
Das Ergebnis der Studie bestätigt eine Wirksamkeit der untersuchten Lehrgänge in den Bereichen Begabungsfördernde Lehrperson und Begabungsfördernder Unterricht. Für den Bereich Begabungsfördernde Schule kann hingegen keine Wirksamkeit nachgewiesen werden
Re-entering the teaching profession after refugee migration with the Refugee Teachers Progam in Brandenburg
Die durch die Fluchtmigration ausgelösten aktuellen gesellschaftspolitischen Herausforderungen erfordern auch in der Lehrer*innenbildung institutionelle Weiterentwicklungsprozesse. Der vorliegende Beitrag befasst sich mit der Bedeutung der Fluchtmigration für die Lehrer*innenbildung. Am Beispiel des Refugee Teachers Program an der Universität Potsdam wird ein universitäres Bildungsangebot zur Nachqualifizierung für geflüchtete Lehrkräfte vorgestellt. Dabei fokussieren die Autorinnen die konzeptionellen Grundlagen, die Struktur und die Inhalte des Programms und diskutieren es im Kontext aktueller Fragestellungen der Lehrer*innenbildung. (DIPF/Orig.)Amongst other challenges through refugee migration, institutional changes are required also in teacher education. This article exemplifies reactions to forced migration with the Refugee Teachers Program at the University of Potsdam, a program designed to re-qualify in-service teachers who took refuge in Germany. The authors focus on the underlying concepts, the structure and the contents of the program and discuss it in the context of current issues of teacher education. (DIPF/Orig.
Wie viel Wissenschaft braucht die Lehrer*innenfortbildung – Wege der Professionalisierung. Tagung an der Pädagogischen Hochschule Vorarlberg 2023
Der steigende Lehrpersonenmangel führt zu unterschiedlichen Wegen der Professionalisierung weitab vom klassischen Lehramtsstudium und beschäftigt damit Bildungspolitik, Gesellschaft und Lehrer*innenbildung. Die vierte Tagung in der Reihe „Wie viel Wissenschaft braucht Lehrer*innenfortbildung?“ stellte diese Wege der Professionalisierung in den Mittelpunkt. (DIPF/Orig.
LFB-Labs-digital: Schülerlabore als Ort der Lehrkräftefortbildung in der digitalen Welt: Ein Bericht zur Konzeption eines Verbundprojektes
Schülerlabore haben unter anderem zum Ziel, die Motivation, insbesondere das Interesse – i.S. einer gegenstandsbezogenen Motivation – von Schüler*innen an MINT-Themen und -Arbeitsweisen zu fördern. Darüber hinaus konnten sie sich schneller und produktiver als die formalen Bildungsorte den Herausforderungen der digitalen Transformation stellen. Das Potenzial, Schülerlabore auch als innovative Orte der Lehrkräftefortbildung (LFB) zu nutzen und digitalisierungsbezogene Kompetenzen bei Lehrkräften aufzubauen, wurde bisher nicht ausgeschöpft. Im Verbundprojekt mit insgesamt acht Standorten werden Schülerlabore zu LFB-Labs-digital ausgebaut und die Frage nach Implementierungsvoraussetzungen gelingender Fortbildungen in der digitalen Welt im MINT-Bereich bearbeitet. In diesem Artikel werden die theoretische Fundierung, Ziele und anvisierten Forschungsarbeiten des Verbunds LFB-Labs-digital dargelegt. Zur Unterstützung der mit der forschungsbasierten Qualitätsentwicklung der MINT-bezogenen Aus-, Fort- und Weiterbildung von Lehrkräften betrauten Einrichtungen in den Ländern sollen in Kooperation mit dem Kompetenzzentrum MINT des Bundes die Lernorte „Schülerlabore“ für die digitale LFB erschlossen werden, um vermittelt hierüber die Motivation von Schüler*innen für die MINT-Fächer zu fördern. Die in den Schülerlaboren evaluierten und vom fächerübergreifenden adaptiven Qualitätsmanagement für die LFB wissenschaftlich begleiteten Good-Practice-Beispiele werden zur Grundlage für den „Referenzrahmen LFB-Labs-digital“. Dieser wird – vor dem Hintergrund einer Ergebnistriangulation aus der Begleitforschung sowie den damit parallelisierten Studien zur Evidenzbasierung der Lehrkräftequalifizierung in der digitalen Welt und dem Musterqualitätshandbuch LFB – entwickelt und von einem Implementierungsbeirat mit ausgewiesenen Expert*innen in diesem Bereich auf Transferoptionen hin geprüft. Die digitale Infrastruktur für die LFB-Labs-digital-Veranstaltungsformate wird hierzu prozessbegleitend ausgebaut
Entromantisierung der Kooperation von Lehrkräften in inklusiven Settings – eine kritische Bestandsaufnahme von Voraussetzungen und Spannungsfeldern
Kooperation gilt in der (inklusiven) Schule als Katalysator. Ihr werden positive Effekte auf die Entwicklung professioneller Kompetenzen, das persönliche Belastungserleben sowie die Schul- und Unterrichtsentwicklung zugeschrieben. Während diese Potenziale oftmals im Vordergrund stehen, finden die Probleme und Ambivalenzen der Kooperation weniger Beachtung. Da ein ‚Mehr‘ an Kooperation nicht automatisch eine qualitativ hochwertige Umsetzung oder Nutzung nach sich zieht, diskutiert der Text diese Spannungsfelder kritisch.
Teacher collaboration is considered to be an engine of development in (inclusive) schools expecting positive effects on the development of professional knowledge, on personal experience of stress, and on school and teaching development. While these potentials are often highlighted, the problems of collaboration receive less attention. More collaboration does not automatically result in high-quality implementation. The text discusses the areas of tension critically
Begabungsförderung, Leistungsentwicklung, Bildungsgerechtigkeit – für alle! I. Beiträge aus der Begabungsforschung
Bildungsgerechtigkeit, Leistungsentwicklung und Begabungsförderung sind drängende Herausforderungen für das deutsche Bildungssystem, wie nationale und internationale Vergleichsstudien (TIMSS, IGLU, PISA) zeigen. Es ist erforderlich, dass benachteiligte und talentierte Kinder auf ihren jeweiligen Kompetenzstufen gezielte Unterstützung und individuelle Förderung erfahren. Das Herausfordern und Fördern von Begabungen und Talenten soll dazu beitragen, dass offensichtliche wie verborgene Potenziale bei Kindern aus sozial benachteiligten Lagen sowie bei Kindern mit Beeinträchtigungen entwickelt und entfaltet werden können. Vom 19. bis 22. September 2018 widmete sich der 6. Münstersche Bildungskongress mit dem Thema „Begabungsförderung, Leistungsentwicklung, Bildungsgerechtigkeit – für alle!“ ebendiesen Chancen und Herausforderungen mit dem Ziel, die Begabungsförderung und Potenzialentwicklung in die Mitte der Gesellschaft zu rücken und so mehr Bildungsgerechtigkeit zu schaffen. Dieser erste Band umfasst Beiträge aus der Begabungsforschung mit dem Schwerpunkt zum Verhältnis von Bildungsgerechtigkeit und Begabungsförderung. Die Beiträge verorten sich im frühkindlichen und schulischen Kontext sowie in den Bereichen Schulentwicklung, Haltung von Lehrpersonen in der diversitätssensiblen Begabungsförderung und Umgang mit der eigenen Begabung. (DIPF/Orig.
Diversitätssensible Lehrer*innenbildung: theoretische und praktische Erkundungen
Vielfalt in der Schule wird von Lehrer*innen häufig als Herausforderung wahrgenommen und nicht selten auch als Erklärung für individuelles Belastungsempfinden herangezogen. Dabei spielen Alltagstheorien und Bewertungsgewohnheiten, eingeführte Praktiken, aber auch institutionelle Sortiermechanismen eine besondere Rolle für die stetige Remobilisierung von Beharrungskräften im System. Aus den einschlägigen „Abkürzungen“, die Akteur*innen zwischen professionellem Wissen, Governance und Praxis im Alltag nehmen, entstehen spezifische Blockaden von überfälligen Erneuerungen und Perspektivwechseln im und auf das System.
Der Band adressiert diese Syndrome, indem er innovative Perspektiven auf Diversitätssensibilität als bedeutendes Moment für die Lehrer*innenausbildung der ersten und zweiten Phase öffnet. Dabei werden nicht nur wissenschaftlich und professionstheoretisch ganz unterschiedliche Zugänge aufgezeigt, sondern die Praxiserfahrung sowie experimentelle Vorgehensweisen aus dem Bereich Coaching und Supervision erstmals als bedeutsam für die mögliche Weiterentwicklung von diversitätssensibler Aus- und Fortbildung in die Debatte eingeführt
Ein Leitbild, viele Konzepte? Eine vergleichende Analyse der Profile Forschenden Lernens
Bei deskriptiver Auswertung der „Profile Forschenden Lernens in den (Fach-)Didaktiken“ – als Selbstauskünfte der an der Lehrer*innenbildung beteiligten Fächer am Studienstandort Bielefeld – findet man neben konsensualen Aspekten eine sehr unterschiedliche inhaltliche Interpretation und methodisch differente Ausgestaltung des Bielefelder Leitkonzepts auf der Umsetzungsebene. Diese Divergenzen werden im folgenden Artikel anhand der 17 Profile näher beleuchtet
Diversitätssensible Lehrer*innenbildung. Theoretische und praktische Erkundungen
Vielfalt in der Schule wird von Lehrer*innen häufig als Herausforderung wahrgenommen und nicht selten auch als Erklärung für individuelles Belastungsempfinden herangezogen. Dabei spielen Alltagstheorien und Bewertungsgewohnheiten, eingeführte Praktiken, aber auch institutionelle Sortiermechanismen eine besondere Rolle für die stetige Remobilisierung von Beharrungskräften im System. Aus den einschlägigen „Abkürzungen“, die Akteur*innen zwischen professionellem Wissen, Governance und Praxis im Alltag nehmen, entstehen spezifische Blockaden von überfälligen Erneuerungen und Perspektivwechseln im und auf das System. Der Band adressiert diese Syndrome, indem er innovative Perspektiven auf Diversitätssensibilität als bedeutendes Moment für die Lehrer*innenausbildung der ersten und zweiten Phase öffnet. Dabei werden nicht nur wissenschaftlich und professionstheoretisch ganz unterschiedliche Zugänge aufgezeigt, sondern die Praxiserfahrung sowie experimentelle Vorgehensweisen aus dem Bereich Coaching und Supervision erstmals als bedeutsam für die mögliche Weiterentwicklung von diversitätssensibler Aus- und Fortbildung in die Debatte eingeführt. (DIPF/Orig.
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