20 research outputs found

    Schule als Gemeingut – soziale Segregation im Pflichtschulbereich

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    Der Wettkampf der bildungsaktiven Mittelschicht um gute Ausbildungen verlagert sich immer weiter nach vorne. Immer mehr Eltern wählen Kindergarten und Volksschule schon bewusst nach deren Leistungsdaten. Dadurch entsteht die Gefahr von „Restschulen“ deren SchülerInnenschaft so homogen wird, dass grundlegende Aufgaben schulischer Bildung (BürgerInnenbildung, Qualifikation, soziale Mobilität) nicht mehr zufriedenstellend gelöst werden können. Elinor Ostrom erhielt 2009 als erste Frau den Nobelpreis für Wirtschaftswissenschaften für ihre Arbeit an einer Theorie der Gemeingüter. Sie beschäftigt sich mit der Frage wie begrenzte Ressourcen, durch eine Übereinkunft der Beteiligten, zum Wohle aller bewahrt und sinnvoll genutzt werden können. Diese Arbeit diskutiert eine mögliche Anwendung einer Theorie der Gemeingüter auf das Bildungssystem. Es soll gezeigt werden welche neuen Perspektiven durch diesen Zugang gewonnen werden können und wo sich Grenzen auftun.The competition of the active middle class for good education is shifting more and more to the early years of schooling. Parents are starting to choose kindergartens and elementary schools with good school performance. This creates the danger of "residual schools" whose Students' body is so homogeneous that basic tasks of school education, such as citizenship education, skills training and social mobility cannot be resolved satisfactorily. Elinor Ostrom, the first woman who was awarded the Nobel Prize in Economics for her work on the theory of the Commons in 2009, deals with the question of how limited resources, can be preserved and used wisely, by an agreement of the participants. This paper discusses the possible application of a theory of the Commons on the education system. It should be shown what new perspectives can be gained by this approach and where borders open up

    Institutionelle Untersuchungen zum Bewässerungsfeldbau in einer südmarokkanischen Flussoase

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    Werden Defizite in Bewässerungssystemen als rein technisches Problem betrachtet, führt dies zur Ausblendung sozialer und kultureller Aspekte der Ressourcenverwaltung. Als Konsequenz werden sinnvolle technische Innovationen von der Bevölkerung nicht angenommen und verbleiben letztendlich ungenutzt. Bisherige Studien über das südmarokkanische Oasengebiet im Ziz-Tal hatten überwiegend ökologische und ingenieurtechnische Ansätze verfolgt. Das Forschungsinteresse dieser Arbeit liegt stärker auf den kollektiven Handlungsmustern, Regelsystemen und spezifischen Variationen sozialer Vereinbarungen in Form von formellen und informellen Institutionen der traditionellen und der heutigen Bewässerung. Zum Verständnis der gegenwärtigen Situation werden die rechtlichen und politischen Rahmenbedingungen, der soziokulturelle Kontext sowie die naturräumlichen Voraussetzungen und Umweltveränderungen – mit besonderem Blick auf die verfügbaren Wasserressourcen in dieser ariden Region – analysiert und das institutionelle Gefüge in einer auf Methoden der qualitativen Sozialforschung basierenden Fallstudie in einem Oasendorf untersucht

    Deutschrechtliche Forstgenossenschaften als Common Property Regime: Eine institutionenökonomische Analyse zum Verhalten der Forstgenossen im Harmersbachtal

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    Die vorliegende Arbeit untersucht das Verhalten der Mitglieder von deutschrechtlichen Forstgenossenschaften (FG) im Harmersbachtal. Es gehört zum Ortenaukreis und ist ein Seitental des Kinzigtals im mittleren Schwarzwald. Bei den untersuchten FG handelt es sich um die Forstgenossenschaften Unterharmersbach, Fischerbach und Lindach. Das Harmersbachtal weist, wie der gesamte Ortenaukreis, eine bewegte Geschichte auf, die auch für die Entstehung der FG und das Verhalten der Forstgenossen von zentraler Bedeutung sind. Für ein besseres Verständnis wird auf die geschichtliche Entwicklung im Harmersbachtal in Kapitel 2.3 eingegangen. Als Untersuchungsmethode wurden Experteninterviews nach Meuser und Nagel (1991) ausgewählt (vgl. Kapitel 4.3). Hierfür wurden Mitglieder der drei FG befragt sowie drei Revierförster, die die betroffenen FG betreuten bzw. immer noch betreuen. Die Analyse des Verhaltens der Forstgenossen wird vor dem Hintergrund institutionenökonomischer Forschung betrieben. Dieser Forschungszweig der Ökonomik betrachtet das Verhalten von Menschen unter dem Einfluss sozialer Normen und restriktiver Regeln. Das Handeln der Menschen ist demnach nicht allein durch das Streben nach dem eigenen Vorteil und die Wahl der besten Alternative gekennzeichnet. Aus institutionenökonomischer Sicht wägt der Mensch seine Handlungen vielmehr anhand von bestimmten Anreizen und Restriktionen ab. Er betrachtet die möglichen Alternativen und Folgen seines Handelns und trifft seine Entscheidung anhand verschiedener Faktoren. In Bezug auf das Verhalten von Menschen bei der Nutzung von natürlichen Ressourcen gilt nach HARDINS Theorie, der Tragik der Allmende (1968), dass Menschen nicht in der Lage seien, sich zur gemeinsamen Nutzung einer Ressource zu organisieren und diese dadurch zwangsläufig übernutzt und zerstört wird. Dieser Annahme widerspricht OSTROM. In ihrer Arbeit Die Verfassung der Allmende (1999) zeigt sie anhand verschiedener Beispiele, dass Menschen durchaus in der Lage sind, gemeinsam zu handeln und Ressourcen langfristig und nachhaltig zu nutzen, anstatt sie zu devastieren. OSTROM stellt Bauprinzipien auf, die auf langlebige, gemeinschaftlich genutzte Ressourcensysteme zutreffen. In dieser Arbeit werden OSTROMS Bauprinzipien für die Analyse der FG im Harmersbachtal angewendet. Daraus lässt sich das Verhalten der Forstgenossen ableiten, wie sie unter dem Einfluss restriktiver Regeln und sozialer Normen sich innerhalb der Gemeinschaft verhalten. Es zeigt sich, dass OSTROMS Bauprinzipien zum größten Teil auf die FG im Harmersbachtal zutreffen. Über das Verhalten der Forstgenossen lässt sich sagen, dass diese sich den bestehenden Regeln unterordnen und zum langfristigen Erhalt ihrer Ressource Wald beitragen.This masterthesis analyses the behaviour of members of old German forest cooperatives in the Harmersbach Valley. The Harmersbach is a tributary river of the Kinzig River in the Middle Black Forest and belongs to the Ortenau County. The forest cooperatives discussed in this thesis are named Unterharmersbach, Fischerbach and Lindach. The history of the Harmersbach Vally, as of the hole county, was quite eventful over centuries, which also influenced the formation of the forest cooperatives and der behaviour of their members. Chapter 2.3 gives a short introduction into the historic events of the Harmersbach Valley. The research methods used in this thesis were expert interviews as described by MEUSER und NAGEL (1991)(see chapter 4.3). The interview partners were members of the three forest cooperatives in the Harmersbach Valley. Furthermore three forest officials were interviewed who were or are involved in the management of the cooperative's forests. The analysis of the member's behaviour was done before the background of the New Institutional Economics. This is a branch of economics that studies the behaviour of people under the influence of social norms and restrictive rules. The way people act does not only depend on their pursuit of personal benefit and choosing the best alternative. From an institutional point of view human action is rather based on incentives and restrictions. A person weighs the possible alternatives and results of his actions and chooses by taking many factors into account. Following HARDIN'S theory of The Tragedy of the Commons (1968) one should think that humans are not able to organise themselves to cooperatively use a natural ressource without overusing and destroying it. OSTROM contradicts this assumption. In her work Governing the Coomons (1990) she shows different examples in which groups are very well able to act cooperatively and use their ressource sustainably instead of devastating it. OSTROM created design principles that fit long-enduring, commonly used ressource systems. In this thesis OSTROM'S design principles will be used for the analysis of the forest cooperatives in the Harmersbach Valley. Afterwards OSTROM'S design principles are used to draw a conclusion on the member's behaviour under the influence of restrictive rules and social norms. It shows that the design principles match the situation in the forest cooperatives of the Harmersbach Valley in most points. The behaviour of the members can be considered positevly concerning the compliance with rules and the will to preserve the forest on a long term basis

    Eine Neuorganisation des Arbeitsmarktes

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    Die Arbeitswelt, wie sie sich derzeit präsentiert, ist durch Spannungsfelder und Verwerfungen gekennzeichnet: Neue Beschäftigungsformen sind entstanden, und ein besonders auffallendes Phänomen ist der Trend zu Ein-Personen-Unternehmen. Nicht alle Erwerbstätigen wechseln jedoch freiwillig in diese Beschäftigungsformen, da deren sozial- und arbeitsrechtliche Absicherung in vielen Fällen geringer ist als in klassischen Erwerbsformen. Viele Wechsel des Arbeitsplatzes und der Beschäftigungsform erfolgen vielmehr im Zuge der zunehmenden Arbeitsflexibilisierung der Unternehmen und sind damit ein Zeichen für grundlegende Veränderungen in der Wirtschaft. In diesem Wandel Sicherheit und Stabilität zu schaffen, ist eine wesentliche Herausforderung unserer Zeit. Im Allgemeinen werden von Gesetzgebern, Sozialpartnern und InteressenvertreterInnen Lösungsansätze im Sinne von top-down Modellen entwickelt, um die Interessen der Wirtschaft und jene der Gesellschaft bestmöglich in Übereinstimmung zu bringen. Es gibt jedoch auch Ansätze, die in eine andere Richtung gehen: Der Ökonom und Philosoph Bert Hamminga hat 1995 ein Gedankenexperiment zur selbstorganisierten Umverteilung der Arbeit durch die ArbeitnehmerInnen entwickelt, was einem bottom-up Modell gleich kommt: Dabei werden entsprechend der verfügbaren Anzahl an Erwerbsarbeitsplätzen Arbeitsanrechtsscheine an alle erwerbsfähigen Personen ausgegeben. Um eine Erwerbstätigkeit aufnehmen zu können, bedarf es einer bestimmten Anzahl an Arbeitsanrechtsscheinen. Da jedoch an die Einzelpersonen weniger Anrechtsscheine ausgegeben werden als für einen Arbeitsplatz notwendig sind, müssen die fehlenden Scheine durch ein Handelssystem von anderen erwerbsfähigen Personen erworben werden. Bei einer möglichen Umsetzung stellen sich zwei grundlegende Fragen: Inwieweit ist das neue System gerecht(er)? Und warum sollten Menschen kooperieren? Diese Fragen sollen im Rahmen der vorliegenden Diplomarbeit untersucht werden.The working world, as it currently presents itself, is characterised by tension and turmoil: new forms of employment have developed, and a particularly striking phenomenon in this regard is the trend towards one-person companies. Not all workers voluntarily switch to such a form of employment, since in many cases their social and labour protection is less than it would have been in more traditional forms of employment. Many changes in the workplace and in forms of employment are happening in the course of company transitions and thus are a sign of fundamental alterations in the economy. A key challenge of our time is to create security and stability during these changes. Generally speaking, legislators, social partners and stakeholders develop ‘top-down’ approaches in order to coordinate economic interests with those of society. There are, however, approaches that go in a different direction. In 1995, economist and philosopher Bert Hamminga developed a thought experiment for a self-organized redistribution of work by the labour force, which is essentially a ‘bottom-up’ model; labour rights (work-entitlement certificates) are distributed to all people who are able to work, according to the available number of jobs. In order to start a job, one needs a certain number of labour rights. If an individual is issued fewer labour rights than are necessary for starting a job, the remaining labour rights must be acquired through a trading system from other people capable of working. In implementing such a model, one must consider two basic questions: to what extent is the new system fair(er)? And, why should people cooperate? These questions shall be discussed in this diploma thesis

    Auf dem Weg zu einer Wissensallmende?

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    Eine Metropole und ihre Gewässer: institutionelle Strukturen des Umweltmanagements und der Wasserwirtschaft in einer metropolitanen Region ("Região Metropolitana") Brasiliens : Fallstudie über die Região Metropolitana Porto Alegre (RMPA)

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    Brasilien erlebte zwischen 1950 und 2000 einen sehr starken Zuwachs der städtischen Bevölkerung, der sich vorrangig auf relativ wenige Verdichtungsräume konzentrierte. Manche Städte hatten gar keine Stadtentwicklungspläne, andere hatten zwar Pläne verabschiedet, konnten aber nicht der ungeahnten Zunahme folgen oder hatten kein politisches Interesse daran, auf die informellen (und armen) Teile der Stadt zu achten, in denen sich das Bevölkerungswachstum vor allem abspielte. Eine der zwölf metropolitanen Regionen Brasiliens befindet sich im südlichsten Bundesland Rio Grande do Sul (RS): Porto Alegre, die Hauptstadt des Bundeslandes. Die Kommune von Porto Alegre hatte im Jahr 2000 1,3 Mio. Ew., seine metropolitane Region ca. 3,7 Mio. Ew. Dieses orientierungslose Stadtwachstum hat tiefe sozioökonomische Folgen, zog aber auch Umweltfolgen nach sich. In dieser Arbeit geht es um die Wasserverschmutzung. Diese wird hier nicht so sehr als ein technisches Problem rezipiert, sondern eher als eines der institutionellen Struktur, die versucht, dieses Problem zu bewältigen. Untersucht wird der institutionelle Rahmen der Umweltpolitik einer brasilianischen Metropole, um diese politisch-administrativen Aspekte besser zu verstehen. Nur wenn man die praktische Bedeutung dieses institutionellen Rahmens berücksichtigt, wird es gelingen, die Umweltprobleme in den großstädtischen Regionen zu überwinden. Als Werkzeug für die Analyse des Falles wurde der analytische Rahmen von E. Ostrom und ihrer Kollegen benutzt, das Institutional Analysis and Development Framework , kurz IAD-Framework. Andere Autoren, wie Mark Imperial, haben ihn bereits erfolgreich bei ähnlichen Fragestellungen angewandt. Die Untersuchung erfolgt durch die systematische Auswertung aller zugänglichen schriftlichen Quellen und Interviews. Beiden diente eine halbjährige theoretische Vorbereitung in Deutschland und anschließend ein dreimonatiger Arbeitsaufenthalt in der Region, wobei sich das IAD-Framework als eine hilfreiche Analysemaske erwies. Die institutionelle Analyse ergibt, das das Problem der regionalen Wasserverschmutzung durch zwei gesetzlich etablierte Systeme behandelt wird. Das Umweltmanagement- und das Wasserwirtschaftsystem. Das letzte ist das einflussreichere, vor allem weil innerhalb dessen der Staat durch seine partizipatorische Regulierung ermöglicht, dass das Wasser nicht mehr als ein reines öffentliches Gut (mit prekärer Verwaltung des Staates) betrachtet wird, sondern als eine Art von Allmenderessource (common good), über deren Nutzung die Betroffenen und Nutzer als Akteure eines Politikfelds diskutieren und Entscheidungen treffen. Die Lösungsansätze für die Wasserverschmutzung, die daraus resultieren, sind strategische Pläne für jedes Wassereinzugsgebiet, die von den Betroffenen formuliert und beschlossen werden. Darüber hinaus soll man bemerken dass, die Behandlung des Umweltproblems in der RMPA nur verständlich vor dem Hintergrund einer relativ eigenständigen lokalen Umweltkultur ist. Auch diese wird vorgestellt. Gedruckte Version im Logos Verlag [http://www.logos-verlag.de] erschienen.Brazil had a strong urban population growth between 1950 and 2000. This phenomenon, which could be noticed as in others developing countries, happened especially in the metropolitan areas. Same of these areas there were not urban development plans, or, these were not taken as a real instrument to all urban demands, for example to develop a wide sewerage network, or to integrated the informal urban settlement in the formal city. This disordered growth in the last 50 years are associated to social and health problems. This doctoral work focused on one of these, the water pollution. This was caused not only by the industrialisation, but also by the lack of basic sanitation and sewerage. This study analysed one of the twelve Brazilian metropolitan areas: Porto Alegre and its surrounding. Porto Alegre is the capital of Rio Grande do Sul State, in Southern Brazil. In 2000 Porto Alegre had about 1,3 million inhabitants, and its metropolitan area (the "Metropolitan Area of Porto Alegre" - RMPA) around 3,7 million inhabitants. It was researched the institutional structure for the regional environmental management of water pollution in this area. It was applied the Institutional Analyses and Development (IAD) Framework (from Elinor Ostrom and her colleges) as an analytical instrument to a case study. The empirical data was collected through survey and interviews in the region. It was also analysed secondary data. The institutional analyses demonstrated that the regional water pollution problem issue is managed by two established law systems: the Environmental Management System and the Water Resource System. The Water Resource System is the most effective, mainly because this system was decided through a "participatory" process. Thus, the water issue is not faced as a "good" administrated by the State. Here committees, where users and other stakeholders participate, make the decision (with the state) about the use of the water resource (as a common good the system was here constructed to regulate quantity problems). This approach resulted into the development of participatory water basin plans. These plans can also solve the pollution problem. It is also important to remark that in this region shows a strong background in the environmental concern and this help to support the water system management Printed version avaible from Logos Verlag: [http://www.logos-verlag.de
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