63 research outputs found
Erstellung einer Konkordanz zwischen BK (Basisklassifikation) und RVK (Regensburger Verbundklassifikation) für das Fachgebiet Germanistik
Ziel der vorliegenden Master Thesis war die Erstellung einer Konkordanz
zwischen der Regensburger Verbundklassifikation (RVK) und der
Basisklassifikation (BK) für den Fachbereich Germanistik, die in der
Suchmaschinentechnologie Primo als Tool bei der facettierten Suche eingesetzt
werden kann. Der erste Teil der Arbeit beinhaltet Informationen zu Primo und
zur facettierten Suche sowie Erläuterungen zu den Begriffen Klassifikation und
Notation. Daran schließen sich die Präsentation der beiden
Universalklassifikationen RVK und BK sowie kursorische Angaben zur Dewey
Decimal Classification (DDC) an. Einführenden Informationen zum Thema
Konkordanz folgen die Ergebnisse einer Umfrage in der Inetbib- und RVKAnwenderliste
unter potentiellen Anwendern beider Klassifikationen. Im zweiten
Teil der Arbeit, der als Testfall konkreter Anwendung angelegt worden ist,
werden nach einem einführenden Kommentar exemplarisch ausgewählte
Beispiele aus der in Microsoft Excel tabellarisch erstellten Konkordanz
kommentiert angeführt. Als Resultat der Arbeit ist neben der bereits bekannten
Problematik der Erstellung einer Konkordanz zwischen unterschiedlich tief
gegliederten Klassifikationen der Wunsch nach weiteren Konkordanzen für die
gesamte Geisteswissenschaft zu nennen, um einerseits die Datendichte in den
Bibliotheksverbünden noch weiter erhöhen und um sowohl Klassifizierern in
ihrer täglichen Arbeit als auch informationssuchenden Benutzern bei ihren
Recherchen einen Mehrwert bieten zu können.The aim of this master thesis was the creation of a concordance between the
"Regensburger Verbundklassifikation (RVK)" and the "Basisklassifikation (BK)"
for the academic discipline of German studies and philology, which can be used
as a tool for faceted browsing in the search engine Primo. The first part of this
work contains information on Primo and on faceted browsing, as well as
explanation of the terms classification and notation. The following parts cover
the presentation of the two classifications RVK and BK and cursory information
4
on the Dewey Decimal Classification (DDC). Introductory information on the
topic of concordance is followed by the results of a survey in the Inetbib- and
RVK-usergroup among potential users of both classifications. The second part
of this work is intended as a test case for an actual application. After an
introductory commentary selected examples of the concordance are quoted.
Throughout this work Microsoft Excel is used as a tool for the representation of
the tabulary concordance. As a result of this work – beneath the already known
difficulty of creating a concordance between unequally deep structured
classifications – there is to be mentioned the desire of further concordances for
the total area of human sciences. The goal is further to increase the amount of
available data in the library networks and to offer benefits to classifiers in their
daily work on the one hand and users in search for information by improving
their research on the other hand
Forum
Im Magazin FORUM zeigen die Universität Mannheim und ABSOLVENTUM MANNHEIM exemplarisch, woran Mannheimer Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen forschen, stellen Studienangebote vor und portraitieren Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie Absolventinnen und Absolventen. Das FORUM bietet Raum für ungewöhnliche Perspektiven und soll den Austausch zwischen Universität, Studierenden, Absolventinnen und Absolventen, Unternehmen und gesellschaftlichen Akteuren intensivieren
Campus – Leben. PH-FR 2006/2
Campus-Leben · Projekte, Kontakte, Austausch Jutta Heppekausen: Playbacktheater auf Wanderschaft – Geschichten in Szene gesetzt (Seite 2) Monika Löffler: Auf Sendung: PH 88,4 – Das Lernradio der Pädagogischen Hochschule (Seite 5) Rolf Preusche: Auf dem Campus I (Seite 7) Benedikt Vogt: Campus-Leben – Grübeleien in vorlesungsfreien Zeiten (Seite 8) Gerd Bräuer: Scriptorium – Raum des Schreibens (Seite 9) Hans-Werner Huneke: Grundbildung für Straßenkinder in Lateinamerika – Ein Hochschul-Kooperationsprojekt (Seite 10) Mechthild Hesse: Die internationale Attraktivität der Pädagogischen Hochschule – Förderung und Intensivierung (Seite 11) Herwig Wulf · Elisabeth Brady: Stetson University – Eine Wohlfühlinsel der Umwelt (Seite 13) Reinhold Voß · Ursula Elsner: Räuber, die etwas bringen – Ein internationales Theaterprojekt (Seite 15) Georg Brunner: Auf den Spuren Schuberts – Exkursion nach Wien (Seite 18) Katja Boehme: Kirchenpädagogik am Freiburger Münster – Ein Kooperationsprojekt (Seite 19) Anne-Marie Grundmeier · Ulrike Weiss: Gender, Kunst und Haute Couture – Wenn das Treppenhaus zum Catwalk wird (Seite 21) Elsa Fratzky-Guhr: Wohnökologie mal anders! – Textile Raumgestaltung „Forum“ (Seite 23) Christian Heuer: „Ein Projekt ist ein Projekt ist ein Projekt ...“ – Der Erste Weltkrieg an der Heimatfront (Seite 25) Stefan Marks: Vom Nationalsozialismus zu einer (Schul-)Kultur der Anerkennung – Projektbericht (Seite 27) Guido Schmitt: Förderunterricht für Einwandererkinder – Projektbericht (Seite 29) Rolf Preusche: Auf dem Campus II (Seite 30
Die subjektive Bedeutung von Kindheit, Jugend und Erwachsensein
Subjektive Theorien über die Lebensphasen Kindsein, Jugendlichsein und Erwachsensein. Das Individuum als lebenslanger Gestalter seiner eigenen Entwicklung.Interpersonal theories of childhood, youth and adulthood. the person as lifelong producer of its own developmen
Selbstwahrgenommener Gesundheitsstatus von griechischen und türkischen Migrantinnen in Muenchen unter Berücksichtigung deren Integration
Ziel dieser Arbeit ist, Einblick in die selbsteingeschätzte Gesundheitslage der Türkinnen und Griechinnen in München anhand einer quantitativen Befragung zu gewinnen und Einsicht in die jeweiligen Konzepte über Gesundheit und Krankheit zu erlangen.
Bei der Analyse und Diskussion der Befunde ist deutlich geworden, dass der subjektiver Gesundheitsstatus der türkischen und griechischen Migrantinnen in Muenchen schlechter als der der Muenchnerinnen im Allgemeinen ist.
Die aufgestellte Hypothese, dass es einen Zusammenhang zwischen mangelnden schriftlichen Deutsch-Sprachkenntnissen und der Prävalenz von Kopfschmerzen wurde bestätigt. Die Befunde der Arbeit können als Hinweis darauf gewertet werden, dass es sich bei den Migrantinnen in Muenchen keinesfalls um einen hohen Grad der Integration handeln kann. Innerhalb des Akkulturalisationsmodels ist aber die Integration langfristig die bessere Lösung bezüglich Gesundheit und Befindlichkeit.
Für die weitere Forschung sollte man die Position einer jeden Migrationsgruppe innerhalb des Akkulturalisationsmodels untersuchen einschließlich der Einstellungen und Verhaltensweisen der Aufnahme-gesellschaft gegenüber der jeweiligen Migrantengruppe
Väterkarenz aus Sicht von Personalverantwortlichen österreichischer Unternehmen
Ziel der vorliegenden Untersuchung ist die Beschreibung der Einstellungen von Personalverantwortlichen österreichischer Unternehmen zu unterschiedlichen Aspekten des Themas ‚Väterkarenz’, um daraus Rückschlüsse auf die Rahmenbedingungen zu ziehen, welche karenzierte Väter bzw. Väter mit Karenzierungsabsichten in der Arbeitswelt vorfinden.
In einem ersten theoretischen Teil erfolgte eine Beschreibung verschiedener Väterbilder ein historischer Abriss der Entwicklung von Väterbildern, ein Vergleich der unterschiedlichen Karenzregelungen in europäischen Ländern, die Auswirkungen des Übergangs zur Elternschaft auf verschiedene Lebensbereiche sowie eine Auseinandersetzung mit der Thematik ‚Vereinbarkeit von Familie und Beruf’ und ‚Väterkarenz’.
Der empirische Teil dieser Untersuchung stellt eine repräsentative Querschnittsuntersuchung von 243 Personalverantwortlichen österreichischer Unternehmen dar. In einem weiteren Schritt wurde eine Analyse unter Einbeziehung der Stichprobe von Steger (2005), in welcher Personalverantwortliche von frauen- und familienfreundlichen Unternehmen befragt wurden, durchgeführt.
Die Ergebnisse zeigen, dass zumeist Merkmale der befragten Personen ausschlaggebend für etwaige Differenzen in der Beurteilung verschiedenster Aspekte zum Thema ‚Väterkarenz’ sind, wobei vor allem das Geschlecht ein wichtiges Kriterium darstellt. Die Meinung der weiblichen Personalverantwortlichen ist zumeist eine positivere als jene der männlichen Personalverantwortlichen. Im Vergleich dazu sind Merkmale der Unternehmen in einem geringeren Ausmaß von Bedeutung.
Generell wird angenommen, dass familiale Beziehungsaspekte und Aspekte einer ‚neuen Vaterschaft’ in einem hohen Ausmaß Motive für Väter sind, in Karenz zu gehen. Es sind überwiegend weibliche Personalverantwortliche, die Möglichkeiten sehen, mit karenzierten MitarbeiterInnnen in Kontakt zu bleiben, sei es durch atypische Beschäftigungsformen oder durch die Weitergabe von Informationen. Beim Wiedereinstieg von karenzierten MitarbeiterInnen ins Berufsleben fällt die Vereinbarkeit von Beruf und Familie in großen Betrieben leichter, da höchstwahrscheinlich in diesen auf die individuellen Bedürfnisse besser eingegangen werden kann. Männer, Personen mit Maturaabschluss (im Gegensatz zu Personen, welche eine Lehre, eine berufsbildende Schule bzw. eine Schule mit Matura abgeschlossen haben) und GeschäftsführerInnen (im Gegensatz zu LeiterInnen oder MitarbeiterInnen der Personalabteilung) haben diesbezüglich eine grundsätzlich negativere Haltung. Die Möglichkeit einer Rückkehr auf den ursprünglichen Arbeitsplatz nach einer Karenzierung ist nach Ansicht von weiblichen Personalverantwortlichen in einem höheren Ausmaß gegeben.
Positive Veränderungen sozialer und Schlüsselkompetenzen der Väter durch die Familienarbeit werden von den befragten Personen kaum angenommen. Auch wird generell kaum ein Nutzen einer aktiven Förderung der Väterkarenz für das Image des Unternehmens und für die MitarbeiterInnen gesehen. Weiters erwarten sich die Personalverantwortlichen, dass von männlichen Kollegen und Vorgesetzten die Anerkennung von und Unterstützungsbereitschaft für Väter mit Karenzierungsabsichten eine geringe ist.
Gründe für die geringe Väterkarenz-Quote in Österreich sehen die Personalverantwortlichen in einem hohen Ausmaß in den Befürchtungen der Väter vor negativen Reaktionen der Männer und vor negativen Auswirkungen auf den Arbeitsplatz. Hingegen sind Bedenken vor negativen Reaktionen von Frauen wenig von Bedeutung.
Bei der Bildung von Personengruppen mit ähnlichen Einstellungen zeigt sich, dass ältere Geschäftsführer in Kleinbetrieben eine generell negativere Einstellung zum Thema ‚Väterkarenz’ haben als jüngere Frauen der Personalabteilung und als Personalleiter in Großbetrieben.
Im Vergleich der vorliegenden Stichprobe mit ‚frauen- und familienfreundlichen Unternehmen’ kann man feststellen, dass in letzterer grundsätzlich bessere Bedingungen zur Umsetzung von Väterkarenz vorherrschen und somit eine familienfreundliche Unternehmenspolitik einen positiven Einfluss auf den Umgang mit Vätern in Betrieben hat. Vor allem die weiblichen Personalleiterinnen und Geschäftsführerinnen von ‚frauen- und familienfreundlichen’ Unternehmen können als Vorreiter für die Anliegen der Väter betrachtet werden. Hingegen sind positive Veränderungen und eine Unterstützung von Vätern, welche für eine gewisse Zeit in Karenz gehen wollen, am wenigsten von eher älteren Geschäftsführern von Unternehmen ohne ausgewiesenen ‚frauen- und familienfreundlichen’ Maßnahmen zu erwarten.
Die Ergebnisse der Untersuchung verdeutlichen, dass auf wirtschaftlicher Ebene bzw. auf Ebene der Unternehmen ein großes Defizit bezüglich einer Vereinbarkeit von Beruf und Familie für Väter herrscht. Für eine Verbesserung dieser Situation wären eine Sensibilisierung der Führungskräfte, sodass Karenzväter in Zukunft einen Rückhalt in der Unternehmungsleitung finden, und bewusstseinsbildende Maßnahmen nötig, um den betrieblichen Nutzen einer Väterkarenz stärker hervorzustreichen. Weiters bedarf es dafür in Zukunft vermehrt praktikabler Maßnahmen zur bewussten Umsetzung väterfreundlicher Personalpolitik.
Die Gründe für die niedrige Väterkarenzquote dürfen allerdings nicht allein bei der geringen Unterstützungsbereitschaft von Seiten der Unternehmen gesucht werden. Neben der betrieblichen spielt auch die gesellschaftspolitische Ebene eine bedeutende Rolle. Viele Männer wollen in Karenz gehen, setzen diesen Wunsch aber nicht in die Tat um. Sie scheitern an praktischen, sozialen und an ökonomischen Hürden. Damit Kinderbetreuung für Väter eine Selbstverständlichkeit wird bzw. werden kann, bedarf es einer Sensibilisierung der Gesellschaft, und auch die politischen Entscheidungsträger sind gefordert, flankierende Maßnahmen (wie z.B. Verringerung der finanziellen Einbußen durch eine Karenzierung, ausreichendes Angebot an Kinderbetreuungsplätzen) für eine Verbesserung der Vereinbarkeit von Beruf und Familie zu setzen
Zwischen Elternhaus und Partnerschaft
Ziel der vorliegenden Arbeit ist die Entwicklung und Bereitstellung von unterschiedlichen Skalen, die die Beziehungen junger Erwachsener zu ihren Eltern und zu ihren Partnern aus einem modernen individuationstheoretischen Blickwinkel erfassen. Zunächst erfolgt daher eine Betrachtung der Lebensphase junges Erwachsenenalter aus unterschiedlichen theoretischen Blickrichtungen. Dass auch in diesem Altersbereich die Beziehung zu den Eltern bedeutsam ist kann beispielsweise bindungstheoretischer begründet werden. Die Verbundenheit in Beziehung zu den Eltern besteht weiterhin, wobei die jungen Leute in immer mehr Bereichen Autonomie entwickeln und erhalten. Parallel werden eigene Partnerschaften zunehmend wichtiger. Sie lassen sich ebenfalls durch eine Mischung aus Autonomie und Verbundenheit charakterisieren. Es zeigen sich unterschiedliche Verhaltensweisen und Entwicklungen bei jungen Männern und Frauen, aber auch in Beziehung zu Müttern und Vätern. Ein Blick auf äußere Kontextfaktoren zeigt, dass sich einerseits aktuelle europaweite Entwicklungen auf das Leben der jungen Erwachsenen auswirken und zu einer Verlängerung der Jugendphase führen. Andererseits beeinflussen länderspezifische wohlfahrtsstaatlichen Strukturen konkrete Lebensbereiche der jungen Erwachsenen und führen zu Unterschieden insbesondere zwischen nordischen und südeuropäischen Staaten, die vom Auszugsalter bis zu den Familien¬gründungen reichen und die somit wiederum gesamtgesellschaftliche Folgen haben.
In vorliegender Arbeit wird mittels kulturvergleichender Validierungsstudie die Äquivalenz der Skalen des Network of Relationship Inventory (NRI), des Münchner Individuationstest der Adoleszenz (MITA) und der Filial Responsibility Scale (FRS) überprüft. In einer Fragebogenstudie wurden junge Erwachsene zwischen 20 und 30 Jahren aus den drei europäischen Großstädten München (Deutschland), Mailand (Italien) und Göteborg (Schweden) zu wesentlichen Themen des jungen Erwachsenenalters befragt (YAGISS-Studie). Für die vorliegenden Analysen wurden Daten von rund 600 Studierenden aus den drei Städten berücksichtigt. Es erfolgt eine schrittweise Testung auf Äquivalenz bzw. Bias im Kulturvergleich durch konfirmatorische Multigruppenanalysen im Rahmen von Strukturgleichungsmodellen. Es werden gemeinsame Multigruppenmodelle für die Länder getestet, die Modellanpassungen über verschiedene Fit-Indizes überprüft. Die Modelle sind durch zunehmende Identitätsrestriktionen genestet und erlauben Differenztests der Modellanpassung.
Es konnten inhaltlich basierte und sinnvolle Modelle für alle drei Instrumente umgesetzt werden, in allen Beziehungen und für alle Länder, wobei teilweise Originalskalen übernommen werden konnten, teilweise aber auch tiefgreifende Modifikationen notwendig wurden. Die Berücksichtigung der Länder erwies sich bei allen Instrumenten als wesentlich. Es konnten schließlich für alle Instrumente Modelle mit metrischer Invarianz zur Verfügung gestellt werden. Entsprechend sind Vergleiche auf Skalenebene innerhalb der Länder zulässig, zwischen den Ländern nur begrenzt. Schließlich werden Anwendungsempfehlungen zu den Instrumenten NRI, MITA und FRS gegeben, sowie alle relevanten Statistiken zur Verfügung gestellt. Länder-, aber insbesondere auch beziehungsspezifische Unterschiede in der Struktur der Instrumente konnten nachgewiesen werden. Diese bestätigte sich in den anschließenden instrumentenübergreifenden Analysen der Zusammenhänge der Skalen. Darüber hinaus unterscheiden sich die Beziehungen vor allem zu den Müttern und Partnern nicht nur nach Land, sondern insbesondere nach Geschlecht der jungen Erwachsenen deutlich. Vor allem für junge Erwachsene in Schweden konnten Effekte der Wohnsituation auf die Beziehungen nachgewiesen werden
Zwischen Elternhaus und Partnerschaft
Ziel der vorliegenden Arbeit ist die Entwicklung und Bereitstellung von unterschiedlichen Skalen, die die Beziehungen junger Erwachsener zu ihren Eltern und zu ihren Partnern aus einem modernen individuationstheoretischen Blickwinkel erfassen. Zunächst erfolgt daher eine Betrachtung der Lebensphase junges Erwachsenenalter aus unterschiedlichen theoretischen Blickrichtungen. Dass auch in diesem Altersbereich die Beziehung zu den Eltern bedeutsam ist kann beispielsweise bindungstheoretischer begründet werden. Die Verbundenheit in Beziehung zu den Eltern besteht weiterhin, wobei die jungen Leute in immer mehr Bereichen Autonomie entwickeln und erhalten. Parallel werden eigene Partnerschaften zunehmend wichtiger. Sie lassen sich ebenfalls durch eine Mischung aus Autonomie und Verbundenheit charakterisieren. Es zeigen sich unterschiedliche Verhaltensweisen und Entwicklungen bei jungen Männern und Frauen, aber auch in Beziehung zu Müttern und Vätern. Ein Blick auf äußere Kontextfaktoren zeigt, dass sich einerseits aktuelle europaweite Entwicklungen auf das Leben der jungen Erwachsenen auswirken und zu einer Verlängerung der Jugendphase führen. Andererseits beeinflussen länderspezifische wohlfahrtsstaatlichen Strukturen konkrete Lebensbereiche der jungen Erwachsenen und führen zu Unterschieden insbesondere zwischen nordischen und südeuropäischen Staaten, die vom Auszugsalter bis zu den Familien¬gründungen reichen und die somit wiederum gesamtgesellschaftliche Folgen haben.
In vorliegender Arbeit wird mittels kulturvergleichender Validierungsstudie die Äquivalenz der Skalen des Network of Relationship Inventory (NRI), des Münchner Individuationstest der Adoleszenz (MITA) und der Filial Responsibility Scale (FRS) überprüft. In einer Fragebogenstudie wurden junge Erwachsene zwischen 20 und 30 Jahren aus den drei europäischen Großstädten München (Deutschland), Mailand (Italien) und Göteborg (Schweden) zu wesentlichen Themen des jungen Erwachsenenalters befragt (YAGISS-Studie). Für die vorliegenden Analysen wurden Daten von rund 600 Studierenden aus den drei Städten berücksichtigt. Es erfolgt eine schrittweise Testung auf Äquivalenz bzw. Bias im Kulturvergleich durch konfirmatorische Multigruppenanalysen im Rahmen von Strukturgleichungsmodellen. Es werden gemeinsame Multigruppenmodelle für die Länder getestet, die Modellanpassungen über verschiedene Fit-Indizes überprüft. Die Modelle sind durch zunehmende Identitätsrestriktionen genestet und erlauben Differenztests der Modellanpassung.
Es konnten inhaltlich basierte und sinnvolle Modelle für alle drei Instrumente umgesetzt werden, in allen Beziehungen und für alle Länder, wobei teilweise Originalskalen übernommen werden konnten, teilweise aber auch tiefgreifende Modifikationen notwendig wurden. Die Berücksichtigung der Länder erwies sich bei allen Instrumenten als wesentlich. Es konnten schließlich für alle Instrumente Modelle mit metrischer Invarianz zur Verfügung gestellt werden. Entsprechend sind Vergleiche auf Skalenebene innerhalb der Länder zulässig, zwischen den Ländern nur begrenzt. Schließlich werden Anwendungsempfehlungen zu den Instrumenten NRI, MITA und FRS gegeben, sowie alle relevanten Statistiken zur Verfügung gestellt. Länder-, aber insbesondere auch beziehungsspezifische Unterschiede in der Struktur der Instrumente konnten nachgewiesen werden. Diese bestätigte sich in den anschließenden instrumentenübergreifenden Analysen der Zusammenhänge der Skalen. Darüber hinaus unterscheiden sich die Beziehungen vor allem zu den Müttern und Partnern nicht nur nach Land, sondern insbesondere nach Geschlecht der jungen Erwachsenen deutlich. Vor allem für junge Erwachsene in Schweden konnten Effekte der Wohnsituation auf die Beziehungen nachgewiesen werden
Das transportierte Elternbild in Volksschulbüchern
Ziel der vorliegenden Studie war es, das transportierte Elternbild in Volksschulbüchern einer differenzierten Analyse hinsichtlich der Darbietungen von Müttern und Vätern in den Berei-chen Familienarbeit, Beruf und Freizeit zu unterziehen, um in weiterer Folge Aussagen dar-über machen zu können, inwieweit diese Darstellungen der gesellschaftlichen Realität ent-sprechen.
Als Erhebungsinstrument diente ein dafür eigens entworfenes Kategoriensystem, welches an einer Stichprobe von N = 74 Volksschulbüchern, die der Schulbuchliste 2009/2010 entnom-men wurden, unterschiedliche Erscheinungsjahre aufwiesen und unterschiedlichen Schulfä-chern, Schulklassen und Verlagen zugeordnet werden konnten, angewandt wurde. Verfahren, die zur Auswertung der gewonnen Daten herangezogen wurden, waren durchwegs parameter-frei (Wilcoxon, Friedman, Kruskal-Wallis, Mann-Whitney), da die Voraussetzung der Nor-malverteilung nicht gegeben war.
Zusammengefasst lässt sich sagen, dass die elterlichen Darstellungen in Volksschulbüchern das gesellschaftliche „Heute“ im überwiegenden Ausmaß wahrheitsgemäß abbilden. Sowohl in der Realität als auch in der Schulbuchwelt herrscht eine traditionelle Verteilung der Tätig-keiten im Haushalt, der Kinderbetreuung und der Berufswelt vor. Lediglich die Haushaltsver-pflichtung Ordnung Halten wird in Schulbüchern als eine egalitärere Aufgabe und die Mutter als ein aktiverer Freizeitmensch im Vergleich zur Realität gesehen
- …
