Zwischen Information, Inszenierung und Zensur Zum Verhaeltnis von Demokratie, Krieg und Medien

Abstract

'Der Krieg gegen den Irak 1991 und der Krieg gegen Afghanistan zehn Jahre spaeter begannen nahezu identisch - mit dem gruenlichen Flimmern der CNN-Live-Uebertragungen. Doch ebenso wenig wie sich die Bilder veraendert haben, hat sich der Diskurs ueber den Krieg gewandelt. Der Autor beleuchtet in seinem HSFK-Standpunkt anhand der Kriege, die westliche Demokratien nach dem Ende des Kalten Krieges gefuehrt haben, die politischen Argumentationsmuster vor, in und nach militaerischen Auseinandersetzungen. Von zentraler Bedeutung ist in diesem Zusammenhang die Rolle der Medien. Wie bereitet man demokratische Gesellschaften, die eigentlich friedliche Konfliktloesungen vorziehen, auf Kriege vor, ueberzeugt Mehrheiten von der Notwendigkeit militaerischer Einsaetze? Wie koennen sich Journalisten ein eigenes Bild vom Kriegsgeschehen machen, wenn Regierungen und Militaer ueber ein Informationsmonopol verfuegen? Doch nicht nur die offiziellen und kontrollierten Nachrichten beeinflussen das Bild vom Krieg als einer perfekten Operation. Der Blick auf Quoten und Auflagen macht das dramatische Ereignis - moeglichst mit einem human touch - zum Mittelpunkt vieler Medienberichte und draengt die differenzierte Hintergrundanalyse an den Rand. Wuerden Politik, Militaer und Medien den Nachkriegsdiskurs zum Anlass nehmen, eine umfassende Bilanz zu ziehen, so koennten sich daraus Lehren fuer die naechsten Entscheidungen um Krieg und Frieden ergeben.' (Autorenreferat)SIGLEAvailable from http://www.hsfk.de/downloads/sp0402.pdf / FIZ - Fachinformationszzentrum Karlsruhe / TIB - Technische InformationsbibliothekDEGerman