Der erziehungswissenschaftliche Diskurs zu Erinnerung, Tradierung und (kollektivem) Gedächtnisiskursanalyse

Abstract

Die vorliegende Arbeit thematisiert den erziehungswissenschaftlichen Diskurs zu Erinnerung, Gedächtnis und Tradierung. Dabei wird der Frage nachgegangen, wie das Gedächtnisthema in der Erziehungswissenschaft bisher rezipiert wurde und welche theoretischen Setzungen zu den oben genannten, 3 zentralen Begriffen in dieser Disziplin bereits existieren. Dazu nutze ich die Methode der Diskursanalyse in Kombination mit der komparativen Analyse, um die diskursiven Praktiken und die erziehungswissenschaftliche Herangehensweise an das Thema herauszustellen. Meine Diplomarbeit wendet sich eingangs der kulturwissenschaftlichen Disziplin zu und schlägt mithilfe von Autoren wie Micha Brumlik und Aleida Assmann eine interdisziplinäre Brücke zwischen den Kulturwissenschaften und der Erziehungswissenschaft. Die Monographie zum Kollektivgedächtnis vom Kulturwissenschaftler und Ägyptologen Jan Assmann gibt grundlegende Informationen zur individuellen und kollektiven - besonders zur kulturellen - Erinnerung und stellt damit eine theoretische Basis für diese Arbeit dar. Ich beziehe mich in Teilen immer wieder auf Assmanns Werk und richte die Perspektive auf seine Erkenntnisse zum kulturellen Gedächtnis. Um einen Einblick in den erziehungswissenschaftlichen Diskurs zu erhalten, verwende ich in meiner Diplomarbeit Aufsätze folgender vier Erziehungswissenschaftler: Dietrich Benner, Micha Brumlik, Michael Parmentier und Theodor Schulze. Dort gehe ich der Verwendung der drei zentralen Begriffe Erinnerung, Gedächtnis, Tradierung nach und analysiere, wie jene in den selektierten Texten erziehungswissenschaftlich aufgearbeitet und welche Bedeutung ihnen beigemessen wird. Mittels komparativer Analyse stelle ich immer wieder vergleichende Bezüge zwischen den vier Aufsätzen her. In der vorliegenden Diplomarbeit komme ich zu dem Schluss, dass das Erinnerungs- und Tradierungsthema ein kleines innerhalb der Pädagogik zu sein scheint. Besonders im Vergleich zu anderen Disziplinen fällt der erziehungswissenschaftliche Diskurs zu diesem Thema eher gering aus. Jedoch ließ sich ebenso schlussfolgern, dass die behandelten Aufsätze jenem Thema durchaus einen hohen Stellenwert einräumen und die inhärente Verknüpfung zwischen Erziehungswissenschaft und Erinnerung sowie Tradierung thematisieren. Sie geben unter anderem z.B. Aufschluss über Tradierungs-, also Überlieferungsformen des Wissens, über die Konstitution des menschlichen Gedächtnisses sowie über die Bedeutung der kollektiven Erinnerungen für eine Theorie des längerfristigen Lernens. Diese Arbeit hat den Versuch unternommen, den pädagogischen Diskurs zum Erinnerungs- und Tradierungsthema zu erörtern sowie die Bedeutung dessen für die Erziehungswissenschaft herauszustellen und zu betonen.The present work deals with the discourse of pedagogy of memory, remembrance, and tradition. It tackles the question of how the memory theme is being adapted in educational studies up to now and what kind of theoretical issues about the three essential terms as seen above already exist. For this purpose I partly use the method of discourse analysis and comparative analysis to point out the discursive practices and the educational approach to the main subject. Initially my diploma thesis deals with the cultural discipline used by authors such as Micha Brumlik and Aleida Assmann. It also provides an interdisciplinary bridge between cultural studies and educational studies. The monograph on collective memory written by the cultural academic and Egyptologist Jan Assmann gives basic information about the individual and collective memory, especially cultural memory, and provides a theoretical basis for this diploma thesis. I refer partly to Assmann's work and also focus this perspective towards Assmann's knowledge of the cultural memory. In order to provide an insight into the discourse of educational studies, I use papers from the following four pedagogues: Dietrich Benner, Micha Brumlik, Michael Parmentier, and Theodore Schulze. I try to explain how they use the three essential terms memory, remembrance, and tradition and how the terms are being treated educationally and how much significance is attached to them. I constantly compare and refer to those four papers by comparative analysis. The conclusion of this diploma thesis is that the memory and tradition topic seem to be small parts within the pedagogy, yet. Compared to other disciplines the scientific discourse of education on this topic is rather low. However, the authors of the selected articles attach great importance to the memory topic and they pick out the inherent link between science education and tradition as an essential theme. They give information about the tradition forms of knowledge, about the constitution of human memory, and the importance of collective memory for a theory of longer-term learning. This thesis has attempted to discuss the pedagogical discourse of the memory and tradition theme, as well as it underlines and emphasizes its importance for educational studies

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This paper was published in OTHES.

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