Anpassung bestehender Methoden zur Abschätzung der Bodenerosion an die Bedingungen des Ökologischen Landbaus

Abstract

Dem ökologischen Landbau werden im Vergleich zu konventionellen Systemen häufig geringere Umweltbelastungen zugesprochen. Ein bedeutender Aspekt sind Wirkungen auf Böden und deren Eigenschaften: Untersuchungen belegen höhere Gehalte organischer Substanz, eine verbesserte Struktur und ein vielfältigeres Bodenleben. Auch Hinweise zu reduzierten Bodenabträgen bestehen. Analysen zum Ausmaß der Wirkungen und den Prozessen sind jedoch kaum verfügbar. Bei der Modellierung von Bodenabträgen und der Ableitung von Maßnahmen sind entsprechende Informationen unabdingbar. Auf Basis umfangreicher Recherche wurden im Projekt Ursachen-Wirkungs-Beziehungen zwischen ökologischer Bewirtschaftungsweise und Bodenerosion erarbeitet. Es zeigt sich, dass die Wirkungen nicht auf einzelne Ursachen, sondern auf verschieden Wirkungskomplexe zurückgehen; durch das Anbausystem, die Fruchtarten und deren Bestandsentwicklung, die Düngung und das Unkrautmanagement wird die Bodenerosion direkt und/oder indirekt durch Modifikation von Aggregatstabilität und Infiltration beeinflusst. Es wurde untersucht, wie sich diese Effekte im Erosionsmodell Allgemeinen Bodenabtragsgleichung (ABAG) auswirken. Deren Möglichkeiten zur Berücksichtigung der Effekte müssen differenziert betrachtet werden: Aspekte wie der Einfluss der organischen Bodensubstanz durch die aggregatstabilisierende Wirkungen oder der Einfluss abweichender Bedeckungsverläufen sind prinzipiell abbildbar. Komplexwirkungen (z.B. die Wechselwirkungen zwischen Kulturpflanzenbedeckung, Bodenbearbeitungsverfahren usw.) sind hingegen nicht ohne tiefgreifende Modifikationen zu integrieren. Da viele dieser Aspekte bereits in der RUSLE integriert sind, wird ein Modellwechsel vorgeschlagen. Dazu soll die RUSLE als „weiterentwickelte ABAG“ für die Anwendung im Ökolandbau übertragen und ggf. weiterentwickelt werden. Abschließend wurden verschiedene Forschungsfragen aufgeworfen, durch die der Kenntnisstand zu den Wirkungen des Ökolandbaus auf die Bodenerosion und die Erosionsmodellierung deutlich verbessert werden könnte

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This paper was published in Organic Eprints.

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