Fachlicher Dokumentenserver Paedagogik/Erziehungswissenschaften
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Kinderleicht erklärt?! Die Adressierung von Kindern in krisenbezogenen Erklärvideos am Beispiel eines "Checker Tobi"-Videos
Erklärvideos sind Teil der Alltagswelt von Kindern (KIM-Studie 2022). Im Bereich der wissenschaftlichen Forschung werden Erklärvideos in ihrer didaktischen Funktion als neues Bildungsmedium diskutiert. Mit Blick auf die implizite Erklärpraxis spezifischer Erklärvideos für Kinder interessiert sich der Beitrag für die Adressierungen der Zielgruppe sowie den darin enthaltenen Konstruktionen von Kindern und Kindheit. Vor dem Hintergrund bisheriger Forschung zu Kinderratgebern, -wissenssendungen und -werbespots sowie einer eigenen explorativen Rekonstruktion von Auszügen aus einem „Checker Tobi“-Video wird die den Adressierungen eingeschriebene pädagogische Konstruktion von Kindern und Kindheit diskutiert. (DIPF/Orig.
Kenntnis von Grundschulkindern über Kinderrechte
Kinder haben einen Anspruch darauf, über ihre Kinderrechte informiert zu werden, um auch deren Einhaltung einfordern zu können. Jedoch fehlt es an Untersuchungen bezüglich der Kenntnis von Grundschulkindern über Kinderrechte. In leitfadengestützten Interviews, die sowohl qualitativ als auch quantitativ inhaltsanalytisch ausgewertet wurden, wurden 59 Kinder der 3. und 4. Jahrgangsstufe zu ihren Kinderrechten befragt. Die Auswertung zeigt, dass den meisten Kindern der Begriff der Kinderrechte bekannt ist und sie diesen aus dem Unterricht kennen. Die UN-Kinderrechtskonvention ist den meisten Kindern hingegen nicht bekannt. Hinsichtlich konkreter Kinderrechte zeigt sich, dass Kinder vor allem Schutz- und Förderrechte kennen, sie aber nur wenige Beteiligungsrechte nennen können. Die Ergebnisse werden diskutiert und Implikationen für die Schulpraxis aufgezeigt. (DIPF/Orig.
Abbrüche, Ausstiege und andere Wege aus Lehramtsausbildung und Lehrerberuf. Erkenntnisse aus Wissenschaft und Praxis
Der Mangel an Lehrkräften ist allgegenwärtig und die Diskussion von Maßnahmen innerhalb des Schul- und Bildungssystems lebhaft. Dass (angehende) Lehrkräfte die Lehramtsausbildung oder den Beruf verlassen, folglich dem System Schule nicht (mehr) zur Verfügung stehen und damit zur weiteren Verschärfung des Lehrkräftemangels beitragen, spielte in der Diskussion bislang nur eine randständige Rolle. Wieso ein nicht unerheblicher Anteil der angehenden Lehrkräfte noch im Studienverlauf aufhört, weshalb der Vorbereitungsdienst abgebrochen wird und Lehrkräfte aus dem Beruf aussteigen, sind komplex zu perspektivierende Fragen, denen sich der Band mit systematischen Reflexionen, empirischen Analysen und Einblicken in Umsetzungen aus der Bildungs- und Beratungspraxis widmet. (DIPF/Orig.
"Die Audio-Feedbacks waren eine totale Bereicherung". Direktes Feedback bei Unterrichtsvideoanalysen in der asynchronen Online-Lehre
Der vorliegende Beitrag beschäftigt sich mit der Frage, wie großen Studierendengruppen effizient, lernwirksam und ansprechend Rückmeldung bei der Analyse von Unterrichtsvideos gegeben werden kann. Die Ergebnisse einer Studierendenbefragung (N=159) aus dem Projekt „InViLebi – Interaktive Unterrichtsvideos in der Lehrerinnen- und Lehrerbildung“ an der Universität Bamberg im Lehramt Grundschule legen nahe, dass sich hierfür vorbereitete Sprachkommentare im Rahmen von interaktiven Unterrichtsvideos als Lösung eignen könnten. Bei den hier verwendeten interaktiven Videos handelt es sich um ausgewählte Unterrichtsvideoausschnitte aus dem Projekt „PERLE – Persönlichkeits- und Lernentwicklung von Grundschulkindern“, die in kurze Sequenzen unterteilt wurden und von Studierenden interaktiv in einem Dreischritt aus Videobetrachtung, Beantwortung von Beobachtungs- und Reflexionsfragen und anschließendem Rückgriff auf einen vorbereiteten Sprachkommentar als Audio-Feedback analysiert werden konnten. Ein vorbereiteter Sprachkommentar ist ein Audio-Kommentar der Dozentin, der für den Beobachtungsfokus relevante Szenen der Videoausschnitte fundiert erläutert und somit eine auditiv präsentierte Musteranalyse darstellt. Der Beobachtungsfokus der Videoanalyse in dieser Untersuchung war der Umgang mit Leistungsheterogenität. Weiterführende Untersuchungen der interaktiven Unterrichtsvideos, insbesondere der vorbereiteten Sprachkommentare, sind im weiteren Projektverlauf geplant. (DIPF/Orig.
Liberalism all the way down? Multilevel discourse analysis of adult education for sustainable development policies
This paper analyses adult education for sustainable development policies, examining their dominant discursive orientations – neoliberal, liberal, and critical – across global, EU, and national levels. Focusing on Slovenia and its transnational policy influences in this field, it highlights a prevalent interplay of liberal and neoliberal discursive orientations alongside a comparatively limited presence of critical discourse. At the global level, the United Nations’ influence emphasises liberal discourse aligned with Sustainable Development Goals (SDGs), while the European Union policies exhibit a predominant neoliberal discourse, further solidified at the national level, particularly in more recent Slovenian policies. A prevalent interplay of neoliberal and liberal discourses characterises Slovenian adult education for sustainable development policies, reflecting the substantial influence of transnational actors. (DIPF/Orig.
Studentische Peers in Hochschullernwerkstätten. Perspektiven für Professionalisierungsprozesse in frühen Praxisphasen der Lehrer:innenbildung
Der Beitrag schließt an zwei Forschungsdesiderate an, die im Kontext der frühen Praxisphasen ausgemacht werden können. So wird die Frage nach der Bedeutung von Studierenden als Peers im Professionalisierungskontext der Lehrer:innenbildung mithilfe von ethnografischem Datenmaterial rekonstruiert. Es wird aufgezeigt, wie ambivalent der Anspruch der Professionalisierung in der Vollzugswirklichkeit eines Peer-gestützten Projektes in einer Hochschullernwerkstatt bearbeitet wird und dass die teilweise widersprüchlichen Anforderungen der Peer-Group sowie die Anforderungen des universitären Kontextes von den Akteur:innen situativ ausbalanciert werden müssen. Der Beitrag schließt mit Überlegungen zur Übertragbarkeit der Erkenntnisse auf weitere empirische und konzeptionelle Arbeiten. (DIPF/Orig.
Documentarily reconstructing professionalization. Perspectives of a functional analysis using the example of reflective practices
Der Beitrag widmet sich der dokumentarischen Rekonstruktion von Praktiken der Reflexion. In einer praxeologisch-wissenssoziologischen Perspektive wird zunächst der Gegenstand Reflexion verstanden als nachträgliche Begründungs- und Legitimationspraxis Professioneller eingeführt. Im Anschluss wird mit der funktionalen Analyse eine Spielart dokumentarischer Interpretation in den Fokus genommen, die sich von Fragen leiten lässt, für welches Problem eigentlich welche Praxis eine Lösung ist. Am Beispiel zweier Fälle von äquivalenter Reflexion eigener Vermittlungspraxis (Schule & Hochschule) wird dann ein Typ von Reflexion als bekenntnishafte Absicherung der Praxis gegenüber Theorie und Norm beschrieben, sowie schließlich die methodologische Perspektive funktionaler Analysen für Professionalisierungsforschung zusammengefasst. (DIPF/Orig.)This paper is dedicated to the documentary reconstruction of practices of reflection. From the perspective of the praxeological sociology of knowledge, the object of reflection understood as a subsequent practice of justification and legitimation is introduced first. With the functional analysis, a variety of documentary interpretation will be focused on, which is guided by the question for which problem which practice is a solution. Using the example of two cases of equivalent reflection of one’s own mediation practice (school & university), a type of reflection is then described as a confessional safeguarding of practice against theory and norm. Finally, the methodological perspective of functional analyses for professionalization research is summarized. (DIPF/Orig.
Meinungen absolut gesetzt, radikalisieren die Kommunikation
Werden Standpunkte, Überzeugungen, Werte oder Ideologien nicht reflektiert, unkritisch verallgemeinert und exzessiv kommuniziert, ohne daran zu denken, dass unser Wissen nur als wahrscheinlich deutbar ist, hinterlässt das kulturelle und soziale Spannungen. Um dieser vernunftwidrigen, polarisierenden Kommunikation Paroli zu bieten, um also die Kommunikation weniger gestört und spaltend zu gestalten, ist es wohl notwendig vernunftbezogen, argumentativ und handlungsorientiert vorzugehen. Will man also nicht der "Unvernunft" das Wort reden, müssen Meinungen bzw. Sachverhalte kritisch analysiert und hinterfragt werden, sie müssen - in der Folge beispielhaft am Freiheitsverständnis und an der aktuellen Klimadebatte veranschaulicht - nachvollziehbar, objektiv, valid usw. sein - vor allem müssen sie aber frei sein von Absolutismus und Rechthaberei
Promotionen und Habilitationen in der Erziehungswissenschaft
Wegen ihrer herausragenden Bedeutung untersucht dieses Kapitel die Promotionen und Habilitationen separat von anderen Kennzahlen zur Beschreibung von Forschungsstärke einer sozialwissenschaftlichen Disziplin oder Einrichtung. In diesem Kapitel wird zunächst die Entwicklung der Erziehungswissenschaft mit anderen Fachdisziplinen auf der Basis der Daten aus dem Statistischen Bundesamt verglichen. Der zweite Abschnitt analysiert die von erziehungswissenschaftlichen Instituten und Fachbereichen jährlich an die Zeitschrift für Pädagogik für die Abschlussjahre 2019–2022 gemeldeten Promotionen und Habilitationen und berücksichtigt dabei insbesondere den Anteil von Frauen und Männern bei den einzelnen Aspekten. Erstmals wird in diesem Datenreport ein spezielles Thema der aktuellen Diskussion - hier Inklusion - aufgegriffen und dessen Bearbeitung bei Promotionen und Habilitationen genauer beleuchtet. Im dritten Abschnitt dieses Kapitels wird nun untersucht, ob und in welchen inhaltlichen Kontexten sich das Thema Inklusion in den Promotionen und Habilitationen widerspiegelt. Dazu werden die jährlichen Meldungen an die ZfPäd von 2010 bis 2022 untersucht. (DIPF/Orig.
"Das muss nicht besonders künstlerisch wertvoll sein". Praktiken der Vereindeutigung von Mehrdeutigkeit im inklusiven Fachunterricht
Mehrdeutigkeit und der Umgang mit ihr sind in Lerngegenständen und Unterrichtsszenarien angelegt und somit in fachdidaktischer Hinsicht konstitutiv für Religions- und Kunstunterricht. Zudem ist Mehrdeutigkeit grundlegend für inklusive Praxis: Sie eröffnet zum einen auf der Gegenstandsebene verschiedene Zugänge und kann zum anderen Resultat differenzierter Lernsettings sein. Didaktisch gewollte und faktisch evozierte Mehrdeutigkeit sind somit Kennzeichen des Fachunterrichts und bringen ihn paradoxerweise an seine Grenze. Mit welchen Praktiken öffnen, schließen oder simulieren die Agierenden Mehrdeutigkeit in der Praxis? Videographierter Fachunterricht wird daraufhin untersucht, wie Mehrdeutigkeit im Unterricht organisiert wird und welche Rolle Fachkulturen und fachunabhängige Muster spielen. (DIPF/Orig.